Statt 450 Millionen Euro wird der Umbau und die Sanierung des Deutschen Museums mindestens 600 Millionen verschlingen.
Das 35 000 qm-Bauprojekt entwickelt sich zu einem Kostengrab. Ursprünglich war mit 450 Millionen Euro gerechnet worden, doch nun räumt die Museumsleitung ein, dass die Sanierung wohl rund ein Drittel teurer wird. Stand jetzt. Von 598 Millionen Euro wird ausgegangen.
Beschlossen wurde die Sanierung des denkmalgeschützten Baus 2011. Der Bund und der Freistaat Bayern stellten jeweils 180 Millionen Euro zur Verfügung. Durch Förderer und andere Zuwendungen kamen weitere 90 Millionen hinzu. Doch durch die Erneuerung der Ufermauern, den Fund einer Fliegerbombe und Asbestbeseitigung explodierten die Kosten.
In einem 198 Seiten langen Bericht informierte die Museumsleitung um Direktor Wolfgang Heckl den Wirtschaftsausschuss im Landtag, dass die veranschlagten 450 Millionen Euro nicht ausreichen werden. Diese Information an das Wirtschaftsministerium erfolgt Quartalsweise. Allerding ist der Prüfbericht anderthalb Jahre alt. 2017/2018 erfolgte keine Weitergabe der gestiegenen Kosten an die Öffentlichkeit. Es waren Wahljahre.
Im bayerischen Landtag bahnt sich Ärger an. Finanzminister Albert Füracker und Wissenschaftsminister Bernd Siebler, beide CSU, haben das Kontrollgremium des Landtags nur teilweise informiert. Das Deutsche Museum wird als Anstalt des öffentlichen Rechts nur durch die Finanzaufsicht des Ministeriums beaufsichtigt.
Die Mehrkosten von mindestens 80 Millionen wird wohl der Freistaat tragen müssen. Ob noch einmal Geld vom Bund hinzukommt, ist offen.
Bis 2025, dem 100. Geburtstag des Deutschen Museums, soll die Sanierung abgeschlossen sein.