Die Bundespolizei hat in Oberbayern Dutzende Flüchtlinge in Gewahrsam genommen. Sie seien in Zügen aus Italien aufgegriffen worden, teilte die Bundespolizeiinspektion Rosenheim am Mittwoch mit.
Die Ermittler gehen von organisierten Schleusungen aus. In Rosenheim griffen die Fahnder in einem Fernreisezug aus Venedig 47 Erwachsene und neun Minderjährige auf.
Eigenen Angaben zufolge handelt es sich um mehrere syrische Familien mit ihren Kindern sowie Flüchtlinge eritreischer, somalischer, syrischer und palästinensischer Herkunft.
Sie wurden in Gewahrsam genommen und provisorisch in einer Turnhalle untergebracht. Zudem kamen am Mittwochmorgen 20 Syrer und eine Somalierin ohne Einreisepapiere an. Raublinger Schleierfahnder hatten sie im Nachtzug aus Mailand gefunden.
Immer häufiger werden Fernbusse für die Einreise nach Deutschland genutzt. Gezielt durchsuchen Beamte der Bundespolizei Fernfahrlienen auf brisanten Streckenabschnitten.
Bereits Anfang August haben Schleierfahnder auf der A 93 bei Raubling in einem polnischen Reisebus 21 somalische Staatsangehörige festgestellt, die sich nicht ausweisen konnten beziehungsweise größtenteils gefälschte italienische Papiere mitführten.
Kurz zuvor stoppten die Beamten am Inntaldreieck einen Deutschen (29), der mit seinem Pkw fünf Eritreer ohne Ausweise über die Grenze gebracht hatte. Vier weitere mutmaßliche Schleuser bekamen es bereits tags zuvor mit der Rosenheimer Bundespolizei zu tun. Es handelte sich um zwei Syrer (21, 27), die mit ihren beiden Fahrzeugen insgesamt neun illegal eingereiste Landsleute beförderten, und einer Deutschen und einem Tunesier (39, 31), die mit einem Mietwagen vier Palästinensern die illegale Einreise ermöglicht hatten.
Die Anzahl der Einwanderungen wächst stetig. Die aktuellen Konflikte in Krisengebieten wie Syrien, Irak oder der Ukraine lässt wohl keine Entspannung der Lage erwarten.
rg / dpa / polizei