Ungewöhnlicher Anruf in der Leitstelle der Feuerwehr: ein Mann gab an, aus einem Gefängnis nicht mehr herauszukommen. Die Feuerwehr befreit ihn schließlich ohne rechtliche Bedenken zu haben.
Denn: der Mann war ein Spaziergänger, der am ehemaligen Frauengefängnis „Neudeck“ vorbeigegangen war. Dabei bemerkte er eine offenstehende Tür. Die Neugier auf das Innere eines Gefängnisses ließ den Mann hineinspazieren. Dumm nur, dass hinter ihm die Tür ins Schloss gefallen war. Und, wie für einen Knast üblich, gibt es von innen keinen Türgriff. Der 42 Jahr alte Mann irrte im gesamten Frauengefängnis umher um einen offenen Ausgang zu finden. Da seine Suche erfolglos blieb, rief er in seiner großen Verzweiflung die Feuerwehr an.
Auch die alarmierten Einsatzkräfte standen vor einem Problem. Durch die Sicherheitseinrichtungen an den Schlössern, Türen und dem Gebäude allgemein, war ein einfaches Eindringen von außen unmöglich. Die staatlichen Einrichtungen in München verfügten über keine Schlüssel mehr. Diese wurden beim Verkauf an den Besitzer übergeben, der allerdings nicht erreichbar war. Ein Polizist vor Ort kannte sich in dem Gebäude noch sehr gut aus, und dirigierte den hilflosen Mann im inneren des Gebäudes mittels Mobiltelefon zur ehemaligen Leitwarte des Gefängnisses. Dort angekommen konnte er über die funktionsfähigen Schalter das große Eingangstor öffnen. Vom Innenhof aus konnte nun direkter Kontakt durch die Panzerglasfront zu dem sichtlich peinlich berührten Gefangenen aufgenommen werden. Schließlich konnte der unfreiwillige Insasse über ein nicht mehr intaktes Lüftungsgitter aus der Leitwarte „seines Gefängnisses“ befreit werden.
In Zukunft wird der Mann wohl einen weiten Bogen um offenstehende Türen machen, oder sich zumindest vergewissern, dass die Türen hinter ihm nicht zufallen können.
Hier der Bericht von münchen.tv-Redakteur Markus Haiß: