Die Sanierung der angeschlagenen Münchner Kliniken wird sich erheblich auf die Bedingungen im Job von Klinikmitarbeitern auswirken: Weniger Geld, weniger Urlaubstage, dafür aber längere Arbeitszeiten dürfen die Mitarbeitern in den Krankenhäusern erwarten.
Der Rotstift wird vor allem bei der Vergütung der Arbeitnehmer angesetzt.
Im Schnitt sollen die Mitarbeiter der städtischen Kliniken auf über 5000 Euro Lohn pro Jahr verzichten.
Der zugehörige Stadtratsbeschluss soll wohl Anfang Juni kommen – dann werden sich die Chefs der Kliniken mit den Gewerkschaften an einen Tisch setzen.
Diskussionen scheinen da dann unvermeidlich, aber auch sinnlos. Ohne die Lohn- und Urlaubskürzungen, sowie den Abbau von mehr als 1500 Stellen wäre den Krankenhäusern bis spätestens Frühling 2015 eine Insolvenz bevor gestanden.
…verzweifelte Arbeitnehmer.
Dass die Kürzungen den Arbeitnehmer treffen liegt an einem Gutachten des Büro Boston Consulting, laut dem die Münchner Kliniken rund 85 Millionen Euro mehr für ihre Mitarbeiter ausgeben als ähnliche Unternehmen aus der gleichen Branche.
Kliniken, Stadtrat und Stadtkämmerei sind sich deswegen einig:
Die Personalkosten müssen sinken.
Die Verzweiflung soll bei den Arbeitnehmern aber auch nicht ins Unendliche wachsen, weswegen sich die Verantwortlichen entschieden haben, 1000 von den 1500 abzubauenden Stellen durch „natürliche Fluktuation“, also freiwillig oder aus Altersgründen zu bewerkstelligen.
Rund 740 Millionen Euro wird die Sanierung der Städtischen Kliniken kosten.
Davon kommen rund 442 Millionen von der Stadtkämmerei, den größten Teil der restlichen 298 Millionen darf der Freistaat Bayern zuschießen.