Fr., 19.09.2014 , 09:11 Uhr

München: Krater-Unglück jährt sich zum 20. Mal

Die Bilder sind unvergessen: Vor 20 Jahren stürzte ein Bus in einen Krater, der sich plötzlich in der Straße auftat. Drei Menschen kamen ums Leben. Die Schuldfrage wurde nie geklärt.

 

Vor 20 Jahren tat sich in München die Erde auf: Am 20. September 1994 um kurz vor 19 Uhr stürzte ein voll besetzter Linienbus an einer Münchner U-Bahnbaustelle in ein riesiges Loch, das sich vor ihm auftat. Zwei Fahrgäste und ein Bauarbeiter kamen dabei ums Leben, Dutzende Menschen im Bus und zwei weitere Arbeiter wurden verletzt – einige von ihnen schwer. Die Bilder des Todeskraters sind auch heute noch, 20 Jahre danach, unvergessen.

 

Die Leiche einer 43-jährigen Frau wurde noch in der Nacht nach dem Unglück geborgen. Erst im Mai 1995 gab der Krater die Leichen eines 27-jährigen Volkswirtes und eines 29-jährigen österreichischen Arbeiters frei. Monatelang klaffte das riesige Loch in der Straßendecke, die Bergungsversuche waren wegen ständig nachdringenden Grundwassers lebensgefährlich und kosteten Millionen, umliegende Unternehmen gerieten in wirtschaftliche Bedrängnis.

 

Die Schuldfrage bleibt ungeklärt

 

Die Ursache für das tragische Unglück konnte festgestellt werden: Am Abend des Unglückstages war es in Trudering beim Bau der U-Bahn zum Messegelände in München-Riem unter Tage plötzlich zu einem starken Wasser- und Kieseinbruch gekommen. Dadurch entstand an der Erdoberfläche ein rund 150 Quadratmeter großer und zehn Meter tiefer Krater, in den Teile der Fahrbahn einbrachen. Der Bus stürzte in Sekundenschnelle mit dem Heck in das Loch. Ein Gutachten ergab später, dass nicht erkennbare Sandrisse dazu führten, dass sich der Krater auftat.

 

Die Schuldfrage aber blieb ungeklärt. Die Ermittlungen gegen Unbekannt wegen möglicher Planungsfehler beim Bau der U-Bahn-Linie wurden eingestellt. Und ein Strafprozess wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung gegen drei Bauleiter und zwei Poliere wurde 1999 gegen Zahlung von 32 000 Mark eingestellt. Sie waren angeklagt worden, weil die Bauleiter zur Unglückszeit auf dem Oktoberfest waren und die Poliere die Gefahrenzone angeblich nicht schnell genug hätten sperren lassen.

 

RG / dpa

Bus MVG mvv U-Bahn Unglück

Das könnte Dich auch interessieren

14.02.2025 Bundesanwaltschaft übernimmt Ermittlungen zu Auto-Anschlag Die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen zu dem Anschlag in München mit 37 Verletzten übernommen. Die Karlsruher Behörde erklärt das mit der besonderen Bedeutung des Falls und einem möglichen Angriff auf die freiheitliche demokratische Grundordnung.   Wegen der besonderen Bedeutung des Falls hat jetzt die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen zu dem Anschlag auf Demonstranten in München mit 14.02.2025 Anlaufstellen für Betroffene und Zeugen Nach dem Anschlag in München am Donnerstag, den 13. Februar 2025, stehen verschiedene Hilfsangebote für Opfer, Angehörige und Trauernde zur Verfügung: Nach dem tragischen Anschlag in München steht der Kriseninterventionsdienst RUF24 der Stiftung AKM bereit, um Betroffenen und lebensbedrohlich verletzten Menschen Unterstützung zu bieten. Das Krisentelefon ist 24-Stunden jederzeit erreichbar: 0157 733 11 110 Außerdem 18.12.2025 Zahngold verkaufen in München: So holen Sie das Beste aus alten Kronen und Brücken heraus Viele Menschen haben zu Hause noch kleine Döschen mit alten Kronen, Brücken oder Inlays liegen – entweder vom letzten Zahnarztbesuch oder von den Eltern und Großeltern. Was häufig nicht beachtet wird: dass darin ein beachtlicher Wert stecken kann. Zahngold besteht in der Regel aus hochwertigen Edelmetall-Legierungen und kann – richtig verkauft – einen unerwarteten Geldbetrag 17.12.2025 So finden Münchner Skifans die perfekten Skisocken für lange Tage auf der Piste Wer an Ski-Ausrüstung denkt, sieht meist zuerst Ski, Schuhe und Helm vor sich. Die Socken landen gerne in der Restekiste, oft als dicker Wollstrumpf aus der Winterlade. Spätestens nach dem ersten langen Tag am Sudelfeld, am Brauneck oder in Garmisch merken viele Münchnerinnen und Münchner, dass genau diese Entscheidung den Unterschied macht: zwischen warmen, entspannten