Der Einzug der Flüchtlinge in die Traglufthalle in Neubiberg verzögert sich. Durch technische Details kann der Zeitplan nicht eingehalten werden. Turnhallen müssen als Ersatz her.
Neubiberg – Der Einzug von Flüchtlingen in eine Traglufthalle in Neubiberg verzögert sich. Technische Details hätten den eng gesteckten Zeitplan zunichte gemacht, teilte das Landratsamt München am Dienstag mit. Stattdessen werden zwei große Turnhallen in Gräfelfing und Kirchheim als Ersatzunterkünfte für 250 Asylbewerber hergerichtet. Mitte der Woche sollten die ersten einziehen. Wann die Traglufthalle in Neubiberg komplett bezugsfertig sein wird, konnte beim Landratsamt zunächst noch niemand sagen.
Bislang campieren allein im Landkreis München 600 Flüchtlinge vielerorts in Turnhallen, die kaum Privatsphäre bieten. In den klimatisierten Traglufthallen dagegen gibt es abgetrennte Schlafkabinen für je sechs Menschen, Dusch- und Waschräume sowie Toiletten, daneben Waschmaschinen, Sofas, Tische, einen Essbereich sowie eine Kinderspielecke. Fünf weitere Hallen will der Landkreis München noch errichten, pro Standort aber immer nur auf ein Jahr befristet.
Woche für Woche kommen nach Behördenangaben rund 90 Asylbewerber im Landkreis München an. „Und jede Woche werden es 90 mehr“, heißt es in einer Mitteilung des Landratsamtes. Die Traglufthalle in Neubiberg sollte hier Entlastung bringen. Bis Jahresende müsse man für weitere 2000 Menschen eine Bleibe finden.
Video: Bayerns Innenminister Joachim Herrmann kritisiert Asylpolitik der EU-Länder
Trotz der Verzögerung hält das Landratsamt an seinem Plan fest, die Turnhallen bis zum Beginn des neuen Schuljahres Mitte September zu räumen. Keine Probleme gab es bislang in Taufkirchen: Seit mehr als drei Wochen leben hier Flüchtlinge in der ersten Traglufthalle des Landkreises.
Anfangs würden etwa 90 Menschen erwartet werden, sagte der stellvertretende Landrat des Landkreises München, Ernst Weidenbusch (CSU). Danach werde die Halle auf bis zu 250 Bewohner aufgestockt. „Generell ist sie für 300 geeignet, aber wir sind bemüht, das nicht voll auszuschöpfen“, sagte der Kommunalpolitiker.
(dpa/lby)