Mo, 05.12.2016 , 11:28 Uhr

Nikolaus – oder doch Weihnachtsmann? Wie war das gleich nochmal…

Groß, langer Bart, weiße Haare – so stellen wir sie uns vor. Aber wer ist denn nun der Mann in rot, der tausende Kinder besucht, Geschenke übergibt und manchmal auch eine kleine Standpauke hält? Und wieso macht er das überhaupt? Und was macht dann eigentlich das Christkind?

 

 

Fragen über Fragen. Aber der Reihe nach. Die unterschiedlichsten Bräuche und Kulturen kommen im Laufe der Zeit zusammen und genau deshalb vermischen sich auch in der Weihnachtszeit die Sitten. Kinder rund um den Globus schreiben jedes Jahr ihre Wunschzettel und  hoffen, dass sie viele Geschenke bekommen. Aber von wem? Wir schaffen ein bisschen Klarheit im Weihnachts-Wirrwarr.

 

 

Die Legende des Nikolaus

 

Der Brauch der Nikolausbescherung ist auf den Bischof Nikolaus von Myra in der heutigen Türkei zurückzuführen. Der Legende nach starb er am 06. Dezember 343 – allerdings gibt es keine Beweise, dass er tatsächlich gelebt hat. Auch der Bischof von Pinora gilt als Vorbild des heutigen ‚Nikolaus‘. Bereits seit dem sechsten Jahrhundert wird der Nikolaus von Myra als Heiliger verehrt. Er habe sich um die Armen gekümmert und Kindern in der Nacht Geschenke gebracht. Die Sünder mussten jedoch seine Strafe – vom heutigen Krampus – fürchten.

 

Im Mittelalter wurde das Beschenken Bedürftiger am sechsten Dezember zum Kult – und ist es auch heute noch. In Bayern ist es jedoch Brauch, dass der Nikolaus bereits am Vorabend die Stiefel mit kleinen Leckereien füllt. Dass der Nikolaus überhaupt Geschenke bringt, hängt mit einer Jungfrauen-Legende zusammen. Demnach konnten drei Töchter nicht heiraten, da die Mitgift fehlte. Der heilige Nikolaus legte ihnen somit in der Nacht jeweils eine goldene Kugel ins Bett.

 

 

Vom Nikolaus zum „Heiligen Christen“

 

Erst Martin Luther brach um 1535 die Bescherung am Nikolausabend ab. Stattdessen brachte ab diesem Zeitpunkt der „Heilige Christ“ – das spätere Christkind – an Weihnachten die Geschenke. Dies bezog sich auf Jesus Christus. Im Laufe der Jahre verwandelte sich das Christkind immer mehr in ein engelhaftes Wesen, das mit Jesus nicht mehr viel gemein zu haben schein, schreibt die SZ.

 

 

Christkind oder Weihnachtsmann?

 

In den folgenden Jahren schieden sich die Bräuche. Die Katholiken glaubten überwiegend an das Christkind, wohingegen der Nikolaus in seiner neuen Gestalt als Weihnachtsmann andernorts Einzug fand. Die Vorstellungen des Weihnachtsmannes entwickelten sich im 19. Jahrhundert und entwickelten sich regional verschieden weiter. Seine heutige Form nahm er jedoch erst nach seiner Auswanderung nach Amerika an. Auch hier vermischten sich der niederländische Sinterklaas und der britische Father Christmas. Auch die Kleidung wechselte von einem Bischofsgewand zu einer dem Winter angepasster Kleidung.

 

 

Der moderne Weihnachtsmann erobert die Welt

 

Thomas Nast, ein Karikaturist zeichnete im 19. Jahrhundert erstmals Santa Claus, wie er auch heute noch aussieht. Und diese Figur verdrängte beinahe alle anderen Darstellungen des Weihnachtsmannes. Selbst die Farben rot und weiß und auch die sagenumwobene Geschichte um den Nordpol gehen auf Nast zurück. Auch der Getränkehersteller Coca Cola ließ sich von dieser Version des Weihnachtsmannes inspirieren und trug ihren Teil dazu bei, dass diese sich auf dem ganzen Globus verbreitete.

 

 

dw

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