Di, 04.11.2014 , 12:53 Uhr

NSU-Prozess: Zschäpe meldet sich am dritten Todestag ihrer NSU-Komplizen krank

Am 4. November 2011 nehmen sich Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt das Leben. Bis heute sind viele Fragen zur Mordserie der NSU-Terroristen offen. Die Hauptangeklagte Beate Zschäpe sieht sich am dritten Jahrestag nicht in der Lage, vor Gericht zu erscheinen.

 

Die Hauptangeklagte im NSU-Prozess, Beate Zschäpe, hat sich am dritten Jahrestag des Auffliegens des NSU-Trios krank gemeldet. Die Verhandlung am Dienstag vor dem Oberlandesgericht (OLG) München wurde daraufhin abgesagt. Als Zeuge war der V-Mann „Piatto“ geladen, der über Interna des Führungszirkels der Szene aussagen sollte.

 

Zschäpe habe sich vor dem Transport von der JVA Stadelheim zum Gericht krank gemeldet, teilte Verteidiger Wolfgang Stahl der Nachrichtenagentur dpa mit. Sie sei gar nicht erst zum OLG-Gebäude in der Münchner Innenstadt gebracht worden. Eine Gerichtssprecherin kündigte über Lautsprecher im Verhandlungssaal zunächst eine Verzögerung bis zum Vorliegen eines ärztlichen Attestes an. Wenige Minuten später teilte sie mit, der Verhandlungstermin sei abgesagt. Über die Art von Zschäpes Erkrankung war nichts zu erfahren.

 

Exakt vor drei Jahren, am 4. November 2011, war das NSU-Trio aufgeflogen. Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt waren nach einem Überfall auf eine Sparkasse in Eisenach in ihrem geliehenen Wohnmobil entdeckt worden und hatten sich das Leben genommen. Zschäpe hatte dann die Fluchtwohnung des Trios in Zwickau in Brand gesteckt und war mehrere Tage auf der Flucht durch Deutschland, bis sie sich in Jena der Polizei stellte.

 

 

V-Mann „Piato“ soll an einem späteren Termin vernommen werden

 

Der als Zeuge geladene frühere V-Mann Carsten Szczepanski alias „Piatto“ gehörte zum Führungszirkel des „Blood & Honour“-Netzwerks in Chemnitz. Mitglieder dieser Gruppe hatten das Trio nach seinem Abtauchen versteckt und unterstützt. „Piattos“ Aussage war mit Spannung erwartet worden. Er lebt seit seinem Auffliegen vor 14 Jahren unter neuem Namen im Zeugenschutz. Seine neue Identität und sein Wohnort sind geheim. „Piatto“ soll jetzt zu einem späteren Termin vernommen werden.

 

Am Mittwoch soll der Prozess nach Angaben einer Gerichtssprecherin planmäßig weitergehen. Thema wird erneut die Mordwaffe vom Typ „Ceska“ sein. Als Zeugen sind ein Schweizer Richter und ein Ermittler des Bundeskriminalamtes geladen. Mit der „Ceska“ hat der „Nationalsozialistische Untergrund“ neun seiner zehn Mordopfer erschossen.

 

RG / dpa

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