Verwahrlost, verdreckt, abgemagert – so fand die Polizei am Samstag 16 Hundewelpen in einem Auto in Oberschleißheim. Zwei Männer aus Tschechien wollten die Tiere dort an einer Tankstelle verkaufen.
Bei einer ersten Befragung gab einer der beiden Männer an, im Internet mit Hundewelpen zu handeln. Hierfür hätte er in der Tschechischen Republik ein Gewerbe angemeldet. Auf dem Parkplatz der Tankstelle in Oberschleißheim fand die erste Übergabe des Tages an eine Frau aus dem Raum Dachau statt. Als Kaufpreis nannte der Händler 470 Euro. Weiterhin gab er an, die anderen Hundewelpen in verschiedenen Städten in ganz Deutschland an Käufer aus dem Internet zu übergeben. Hierfür würde üblicher Weise eine Anzahlung geleistet, den Restbetrag bekäme er bei Erfolg der Übergabe.
Die mitgeführten Hundewelpen waren insgesamt in einem äußerst verwahrlosten Zustand und wurden zunächst auf die Wache der Oberschleißheimer Polizeiinspektion gebracht. Insgesamt handelte es sich um 16 Welpen unterschiedlichen Alters und Rassen, die in fünf Boxen verteilt waren. Die Boxen waren stark mit Hundekot verunreinigt, alle Welpen machten einen abgemagerten und stark verängstigten Eindruck. Sie hatten tränende Augen und ihr Fell war mit Hundekot verklebt. Muttertiere der teilweise noch extrem jungen Welpen waren nicht dabei.
Zur Abwehr weiterer Gefahren für die jungen Hunde wurde ein ortsansässiger Tierarzt mit der Begutachtung der Welpen beauftragt. Der Veterinär konnte bei den Tieren Flohbefall, Unterernährung, Bindehautentzündungen und Wurmbefall feststellen. Das derzeitige Alter eines der Welpen schätzte er nicht älter als zwei Wochen ein – viel zu jung, um von ihren Müttern getrennt zu werden. Gegen die beiden Männer wird nun ermittelt, und auch gegen die Käuferin aus dem Raum Dachau wurde Anzeige erstattet. Die Hunde wurden durch die Polizei im Tierheim Riem untergebracht.
mt / Polizei