Der Polizei gelang ein Schlag gegen eine Einbrecherbande. Seit Jahresbeginn 2014 waren in München insgesamt 61 Einbruchsdiebstähle mit einem ähnlichem Muster aufgefallen. Die drei Täter konnten nun ermittelt werden und wurden zu Haftstrafen von bis zu 8 Jahren verurteilt.
Meist waren es gewerblich genuzte Objekte, auf die die Täter abzielten. Ihr Begeheren: der Tresor mit dem Bargeld darin. Insgesamt 61 solcher Straftaten verübten die drei Ganoven seit Anfang 2014 im Stadt und Landkreis München, Miesbach, Gmund am Tegernsee, Lindau und Freising. In allen Fällen gab es eine Auffälligkeit: Die Delikte waren gekennzeichnet durch eine äußerst aufwendige Art der Tatausführung. Es war also alles ganz genau geplant und koordiniert worden.
Aufwendige Tatausführung
Im Mai 2014 drangen die Täter in ein vorübergehend leerstehendes Gewerbegebäude in Planegg ein. Sie flexten einen Lüftungszugang auf. Über die Lüftungskanäle konnten die Täter in ein benachbartes Einkaufszentrum gelangen. Sie verlegten durch das Lüftungssystem eine ca. 100 Meter lange Kühlwasserleitung aus zusammengesetzten Gartenschläuchen. Die brauchten sie für den Betrieb eines Kernbohrgerätes, mit dem der massive Standtresor aus Stahlbeton aufgebohrt wurde. Der Tresor war leer, also flexten die Täter eine Tür zum Kassenraum auf. Der Alarm wurde ausgelöst. Die Täter mussten ohne Beute flüchten und ihr Werkzeug zurücklassen.
Zurückgelassenes Werkzeug gibt erste Spur zu den Tätern
Durch das zurückgelassene Werkzeug und weitere kriminalpolizeiliche Ermittlungen konnten zwei Personen, die in München wohnen, festgestellt werden. Ein 49-jähriger
Kosovare und eine 24-jährige Albanerin. Aufgrund des äußerst konspirativen Verhaltens der Gruppierung, gestalteten sich die Ermittlungen schwierig. Letztendlich ergab sich trotzdem der dringende Tatverdacht, dass die beiden zusammen unter Beteiligung eines 45-jährigen Kosovaren aus dem Landkreis München gemeinschaftlich für 22 Einbruchdiebstähle verantwortlich waren.
Bargeld in fünfstelliger Höhe
Auf Basis dieses Sachverhaltes wurde über die Staatsanwaltschaft München I Haftbefehl beantragt. Daraufhin startete die Polizei eine Durchsuchungsaktion. Es konnten weitere Tatwerkzeuge, Beweismittel und verstecktes Bargeld in fünfstelliger Höhe gefunden werden. Im Zuge der Vernehmungen legte der 49-jährige kosovarische Haupttäter ein umfassendes Geständnis ab. Er ist bereits einschlägig als Einbrecher in der Vergangenheit in Schleswig-Holstein und in der Schweiz tätig gewesen und wurde bereits in der Vergangenheit zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Die beiden anderen Beschuldigten machten im Ermittlungsverfahren zunächst keine Angaben. Jedoch räumte im späteren Verlauf auch ein 45-jähriger Kosovare über seinen Anwalt seine Beteiligung ein. Gegen ihn lagen bisher keine rechtskräftigen Vorstrafen vor. Er war nach durchgeführten Ermittlungen als Mittäter aktiv. Während die beiden anderen Täter aktiv waren, führte er Aufpasserdienste durch oder unterstützte sie bei den Taten. Der dritte Beschuldigte, ein mittlerweile 25-jähriger Albaner, der bislang ausschließlich im Jahre 2014 wegen eines Ladendiebstahls verurteilt wurde, machte im Ermittlungsverfahren keine Angaben. Er war jedoch bei allen Taten dabei, was die Ermittlungen ergaben.
Schaden im sechstelligen Bereich
Das Einbechertrio verursachte einen Gesamtschaden an Eingangstüren, Oberlichten, Trockenbauwänden und weitere Schäden in sechstelliger Höhe. Zudem erbeuteten sie einen sechsstelligen Betrag an Bargeld und anderen Wertgegenständen. Durch das Landgericht München I wurde vor kurzem das Urteil gegen das Einbrechertrio gefällt. Gegen den 49-jährigen kosovarischen Hauptbeschuldigten wurden acht Jahre verhängt. Gegen den 25-jährigen Mittäter wurden fünf Jahre und sechs Monate erlassen und gegen den 45-jährigen weiteren Mittäter wurden zwei Jahre auf Bewährung erlassen.