Im Mai machte eine Stichprobe des Münchner Ausländerbeirates Schlagzeilen. Das Ergebnis: Der dunkelhäutige Hamado Dipama wurde in 20 von 25 Clubs von den Türstehern abgewiesen. Jetzt zieht er vor Gericht und verlangt Schmerzensgeld. Sieben Nachtclubs sollen demnach zur Kasse gebeten werden.
Der 38 Jahre alte Hamado Dipama aus Burkina Faso wirft den Clubbetreibern Rassismus vor. Einer der Türsteher in den Clubs habe ihm damals bei seiner Stichprobe sogar gestanden, dass seine Hautfarbe der ausschlaggebende Punkt für die Abweisung gewesen sei. Als Mitglied des Ausländerbeirates habe er auch immer wieder von jungen Leuten gehört, sie seien wegen ihrer Hautfarbe nicht in einen Club gekommen. «Wegen der Hautfarbe abgelehnt zu werden, ist Alltag», sagte Dipama. «Traurig, aber so ist es.»
Die Betreiber weisen die Vorwürfe entschieden zurück. «Ob man in einen Club reinkommt oder nicht, kommt auf ganz viele Sachen an», sagte Alexander Wolfrum, der erste Vorsitzende des Verbandes der Münchner Kulturveranstalter (VDMK). «Ein Mann im Anzug kommt nun einmal nicht so einfach in einen Techno-Club.» Mit Dipamas Hautfarbe habe das nichts zu tun. Im Übrigen hätten die Veranstalter nach dem Test den Dialog mit dem Ausländerbeirat gesucht. «Wir sind da sehr wachsam.» Dipama sagte aber, das stimme nicht.
Die Münchner Kulturveranstalter hatten sich für die «Längste Nacht der Münchner Clubs» an diesem Donnerstag das Motto «Nachts sind alle Menschen bunt» auf die Fahnen geschrieben, um ein deutliches Zeichen gegen Rassismus zu setzen. Die Idee dazu entstand bereits im Februar, betonte Wolfrum, Monate vor dem Test des Ausländerbeirates. «Das eine hat mit dem anderen überhaupt nichts zu tun.»
dpa / lby