Mo, 07.07.2014 , 10:00 Uhr

Regensburg: Mollath-Wiederaufnahmeverfahren gestartet

Fast ein Jahr nach seiner Entlassung aus der Psychiatrie hat am Montag das Wiederaufnahmeverfahren gegen Gustl Mollath begonnen.

 

Der Fall des sieben Jahre gegen seinen Willen in der Psychiatrie untergebrachten Nürnbergers hat die Menschen in Deutschland berührt und die Justiz erschüttert. Zum Prozessauftakt meldete sich der 57-jährige Angeklagte sofort zu Wort: „Von mir gibt es kein Einverständnis zu den Sachverständigen“, sagte Mollath. Er verlangte, dass bei seiner Vernehmung Professor Norbert Nedopil als psychologischer Gutachter den Gerichtssaal verlässt. Sein Verteidiger Gerhard Strate sagte: „Mein Mandant hat ein abgrundtiefes Misstrauen gegen Psychiater.“

 

Mollaths Ex Frau erschien nicht vor Gericht

 

Mollaths Ex-Frau, die als Nebenklägerin beteiligt ist, war nicht erschienen. Das Landgericht Regensburg hat für den Prozess 17 Verhandlungstage angesetzt und 44 Zeugen geladen. Darunter sind auch Richter, Staatsanwälte und Gutachter aus vorherigen Prozessen und Ermittlungsverfahren.

 

Die Anklage der Staatsanwaltschaft lautet auf gefährliche Körperverletzung, Freiheitsberaubung und Sachbeschädigung. Demnach soll Mollath 2001 seine damalige Ehefrau mit 20 Fausthieben niedergeschlagen, gebissen, getreten und bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt haben. Später soll er sie in der Wohnung für eineinhalb Stunden eingesperrt haben. Zudem soll er zwei Jahre später Dutzende Autoreifen zerstochen haben. Laut Anklage wollte er sich an Menschen rächen, die an der Scheidung von seiner Frau beteiligt waren oder sich sonst irgendwie gegen Mollath gerichtet hatten.

 

Im ersten Verfahren hatte das Landgericht Nürnberg-Fürth 2006 festgestellt, dass Mollath seine inzwischen von ihm geschiedene Frau 2001 körperlich misshandelt und Autoreifen zerstochen hatte. Weil die Gutachter den Nürnberger jedoch wegen seiner angeblichen Wahnvorstellungen als gemeingefährlich einstuften, sprach das Gericht Mollath wegen Schuldunfähigkeit frei und wiesen ihn stattdessen in die Psychiatrie ein. Erst im vergangenen August kam er frei.

 

 

RG / dpa

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