Die Bundespolizei hat am Sonntag (18. Mai) einen mutmaßlichen Schleuser in die Justizvollzugsanstalt Traunstein eingeliefert. Er wurde von Zivilfahndern auf der A 8 festgenommen. Der Rumäne wird beschuldigt, fünf Personen, darunter ein dreijähriges Mädchen, von Mailand aus illegal nach Deutschland gebracht zu haben – gegen Bezahlung versteht sich.
Auf Höhe Bad Feilnbach zogen Rosenheimer Bundespolizisten einen Pkw mit italienischer Zulassung aus dem Verkehr. Am Steuer saß ein 46-jähriger rumänischer Staatsangehöriger. Seine Mitfahrer, vier Erwachsene und ein Kind, konnten sich nicht ordnungsgemäß ausweisen. Nach eigenen Angaben handelt es sich um Syrer sowie einen gebürtigen Libyer. Die unerlaubt Eingereisten schilderten, dass sie von Libyen aus mit einem Boot übers Mittelmeer nach Italien gefahren worden wären. Dort hätten ihnen die italienischen Behörden eine Unterkunft in Mailand zugeteilt. Da sie jedoch nicht in Italien bleiben wollten, suchten sie für die Weiterreise nach einem Schleuser. Die Suche dürfte nicht all zu lange gedauert haben, denn bereits vor der Flüchtlingsunterkunft wurden sie eigenen Angaben zufolge fündig. Pro Person soll der Fahrer für die Fahrt 600 Euro verlangt haben – 300 Euro sofort und 300 Euro nach Ankunft am Ziel.
Aus diesem kriminellen Zuverdienst ist allerdings nichts geworden. Der Rumäne stritt zwar ab, als Schleuser tätig geworden zu sein, verstrickte er sich aber im Verlauf der Befragung durch Ermittler der Bundespolizei Widersprüche. Er wurde wegen Einschleusens von Ausländern angezeigt und auf richterliche Anordnung hin in die Traunsteiner Haftanstalt gebracht. Seine Begleiter konnten der Aufnahmestelle für Flüchtlinge in München zugeleitet werden.
jn / Polizei