Der schützende Permafrost an der Zugspitze könnte nach Berechnungen des Bayerischen Landesamts für Umwelt schon in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts um das Jahr 2080 verschwunden sein.
«Die Zugspitze ist ein wichtiger Indikator für den Klimawandel in Bayern. Die Bohrung im Gipfelbereich der Zugspitze zeigt, dass es in den Alpen immer wärmer wird», sagte Umweltministerin Ulrike Scharf (CSU) am Mittwoch zur Veröffentlichung einer Permafrost-Studie des Landesamts in München. Der Alpenraum reagiere besonders sensibel auf den Klimawandel.
Permafrost halte als ewiges Eis die Berge im Hochgebirge im Innern zusammen. Schmilzt er, ist häufiger mit Steinschlag und Felsstürzen zu rechnen.In den vergangenen 100 Jahren ist die Temperatur in den Alpen den Angaben nach mit 1,5 Grad Celsius doppelt so stark gestiegen wie im globalen Durchschnitt. Eine Folge sind schmelzende Gletscher: In 20 bis 30 Jahren könnten bis auf den Höllental-Gletscher auf der Zugspitze alle bayerischen Gletscher verschwunden sein.
Zur Kontrolle der klimatischen Veränderungen an der Zugspitze hat das Landesumweltamt bei der Forschungsstation Schneefernerhaus eine Dauermessstation errichtet. Zu diesem Zweck wurde der Gipfelbereich der Zugspitze durchbohrt und das 44 Meter lange Bohrloch mit Temperaturfühlern versehen.
dpa