Mo, 11.07.2016 , 09:41 Uhr

145 Menschen sterben in Bayern an Drogen

Kräutermischungen, Badesalz und Crystal Meth bereiten Drogenfahndern und Jugendschützern schon seit Längerem Kopfzerbrechen. Seit Jahren gibt es einen beunruhigenden Trend: Die Zahl der Drogentoten steigt.

 

München – Im ersten halben Jahr sind in Bayern 145 Menschen an Drogen gestorben. Das seien ebensoviele wie von Januar bis Juni 2015, sagte ein Sprecher des Bayerischen Landeskriminalamtes (LKA) der Deutschen Presse-Agentur in München. Einen Anstieg meldete die Stadt München: Bis zum 1. Juli gab es laut dem Polizeipräsidium 36 Drogentote in der Landeshauptstadt. Im Vorjahr waren es im selben Zeitraum 32, 2014 nur 23. Wie sich die Zahlen bis Ende des Jahres entwickeln werden, können die Experten nicht vorhersagen. Das LKA sprach von Wellenbewegungen.

 

Sicher ist nur: Seit einigen Jahren sterben immer mehr Menschen an Rauschgift. 2013 waren es 230 Fälle, 2014 dann 251. Im vergangenen Jahr meldete das Innenministerium 314 Drogentote. Die Behörde macht für diese Entwicklung auch einen erhöhten Wirkstoffgehalt verantwortlich, ebenso das Strecken mit Chemikalien.

 

Sorgen bereitet den Experten nach wie vor Crystal Meth, das extrem schnell süchtig macht, Nervenzellen im Gehirn schädigt und den Körper verfallen lässt. Auch sogenannte neue psychoaktive Substanzen spielen eine immer größere Rolle. Die Zahl der damit verbundenen Todesfälle stieg in Bayern stark. Laut Innenministerium gab es 2013 einen einzigen Toten, ein Jahr später bereits zehn. 2015 starben 21 Menschen nach der Einnahme dieser Stoffe.

 

Diese Substanzen werden verharmlosend als Badesalz oder Kräutermischungen verkauft, meist übers Internet. Verkäufer preisen sie gerne als legale Mittel zur Lebensbereicherung und Stressbewältigung an. Experten warnen jedoch, diese «Legal Highs» könnten zu Psychosen, Kreislaufversagen und gar zum Tod führen.

 

All das geschieht in München oft verborgen vor der Öffentlichkeit – in Räumen und Gängen tief unter der Erde. Mehr dazu können Sie hier lesen.

 

(dpa/lby)

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