Zwischen Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer und seiner Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (beide CSU) gibt es offenen Krach um die Finanzierung der Energiewende. Dadurch kommt auch der Ablauf der Klausurtagung der CSU-Bundestagsabgeordneten in Wildbad Kreuth durcheinander.
Aigner wies in der «Süddeutschen Zeitung» die Kritik des CSU-Chefs an ihren Plänen zurück, die steigenden Kosten der Energiewende auf Pump zu finanzieren.
Aigner will auf diese Weise den Anstieg der Strompreise bremsen. «Es reicht nicht, immer nur Nein zu sagen. Man muss mal ernsthaft darüber reden», sagte sie an die Adresse des Parteivorsitzenden. Seehofer hatte zuvor im «Straubinger Tagblatt» gesagt: «Was allerdings klar ist: Wir dürfen den künftigen Generationen nicht die Energiekosten von heute zusätzlich aufbürden. Das wäre keine nachhaltige Politik.»
In einer Sitzung des bayerischen Kabinetts am Vormittag sollte über das Thema gesprochen werden – mit offenem Ende. Seehofer werde deshalb bis zum Schluss der Kabinettssitzung in München bleiben und nicht schon am Mittag nach Kreuth fahren, sagte ein Sprecher. Damit entfallen sowohl Seehofers für 13.45 Uhr geplantes öffentliches Statement als auch seine Rede vor den Abgeordneten am Nachmittag.
Diese soll er nun am Mittwoch halten, hieß es.
jn / dpa