Mo, 16.04.2018 , 16:07 Uhr

Anti-Terror-Übung: Polizei und Feuerwehr proben den Ernstfall

Mit 1850 Einsatzkräften wappnen sich Polizei und Feuerwehr für einen möglichen Terroranschlag: Mit Blaulicht, Martinshorn und Schauspielern wird in der Nacht vom 17. auf den 18. April in München ein Attentat simuliert. Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste wollen mit der Terrorübung  für den Ernstfall trainieren. Weite Teile des Hauptbahnhofs und umliegende Straßen werden gesperrt sein.

 

Schnell und routiniert handeln, die eigenen Fähigkeiten ausbauen, effizient zusammenarbeiten, kurz: gewappnet sein für einen möglichen Terroranschlag. Das ist das Ziel von „Lelex“. Bei der Großübung werden die Münchner Katastrophenschutzeinheiten gemeinsam für einen möglichen Terroranschlag und einen Massenanfall von Verletzten trainieren. Der Großeinsatz soll in der Nacht vom 17. auf den 18. April am Hauptbahnhof sowie auf einem Trainingsareal im nördlichen Münchner Landkreis stattfinden.

 

 

Der Hautbahnhof wird mehrere Stunden gesperrt sein

 

Der Zug- und S-Bahnverkehr wird, mit Ausnahme von vereinzelten Gleisänderungen, voraussichtlich normal weiterlaufen. Allerdings werden zwischen Mitternacht und circa vier Uhr morgens der nördliche Teil des Hauptbahnhofs und einige Straßen rund um den Hauptbahnhof weiträumig gesperrt sein. Bei Bus und Tram kommt es ab ca. 20 bzw. 23 Uhr zu größeren Einschränkungen. Polizei- und Feuerwehrautos sowie Krankentransportwagen werden ab Mitternacht mit Blaulicht und Martinshorn anrücken. Die Einsatzkräfte bekommen eine Schutzausrüstung, Komparsen sollen mit täuschend echt aussehenden Verletzungen die Opfer spielen.

 

Organisiert und durchgeführt wird die Übung von der Münchner Polizei, der Bundespolizei, der Berufsfeuerwehr München, verschiedenen Rettungsdiensten, der Deutschen Bahn und dem Münchner Landratsamt. Sämtliche Organisationen des Katastrophenschutzes werden mit eingebunden: Die Berufsfeuerwehr und Freiwillige Feuerwehr, haupt- und ehrenamtliche Kräfte aller Münchner Hilfsorganisationen, das Technische Hilfswerk und die Münchner Kliniken stellen über 500 Einsatzkräfte.

 

 

 

Möglichst viele Menschen müssen gerettet werden

 

Schwerpunkte der Übung ist die Zusammenarbeit aller beteiligten Organisationen: Die Kommunikation untereinander muss reibungslos funktionieren, alle Einsatzkonzepte müssen zusammenspielen und die Einsatzkräfte müssen lernen, mit dem Massenanfall von Verletzten, dem sogenannten MANV, umzugehen. Ein solches Szenario bedeutet für alle Kräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Integrierter Leitstelle eine große Herausforderung, da möglichst viele Menschen gerettet werden sollen.

 

Dazu ist es notwendig, mit Einsatzkonzepten bestimmte Abläufe zu standardisieren und klar zu strukturieren. Die Helfer müssen so schnell wie möglich die Verletzungen sichten und einschätzen. Nur so kann sichergestellt werden, dass Patienten schnellstmöglich in eine Klinik transportiert werden. Auch die Integrierten Leitstelle hat bei einem solchen Fall viel zu tun: Denn sie muss alles organisieren, koordinieren und bereits im Vorfeld weitreichende Vorkehrungen treffen.

 

 

Terroranschläge sind eine logistische Herausforderung

 

Eine Patientenverteilungsmatrix wird aufgerufen, Kliniken informiert, Transportkapazitäten erhöht und ein Krisenstab eingerichtet. Vor Ort werden Möglichkeiten einer Verletztenversorgung aufgebaut, Patienten registriert, Transportprioritäten festgelegt. All diese Konzepte greifen ineinander, um innerhalb einer möglichst kurzen Zeit die notwendige Hilfe für die verletzten Personen bereitstellen zu können.

 

Auch für unverletzte Personen besteht bei einem solchen Ereignis ein Betreuungsbedarf. Hierfür werden Sammelstellen eingerichtet, an denen sich ein Kriseninterventionsteam um die Betroffenen kümmert. Auch solche Akutbetreuungsstellen müssen erst aufgebaut und organisiert werden und unterschiedlichste Hilfsorganisationen müssen eng zusammenarbeiten.

 

Da solche Einsätze für die Rettungskräfte eine äußerst hohe Belastung darstellen, ist es nicht nur nötig, diese Szenarien im Vorfeld immer wieder geübt und trainiert zu haben. Direkt nach dem Einsatz werden die Einsatzkräfte zudem von speziell ausgebildeten Kollegen betreut.

 

 

Krisenstab muss einwandfrei funktionieren

 

Im Krisenstab der Katastrophenschutzbehörde müssen sämtliche Informationen zusammengeführt und bewertet werden. Hier getroffene Entscheidungen werden dann an die notwendigen Stellen kommuniziert. Auch solche Kommunikationswege und Strukturen müssen immer wieder überprüft und trainiert werden, damit sie im Ernstfall einwandfrei funktionieren.

 

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