Die S-Bahn des Münchner Verkehrsverbundes MVV könnte schon bald neue Betreiber neben dem bisherigen, Deutsche Bahn, haben.
Die Bayerische Eisenbahngesellschaft BEG hat bekannt gegeben: Die EU will, dass sich mehrere Betreiber bewerben können.
Ein Amtsblatt aus Brüssel wirft internationale Schatten voraus:
Die Europäische Union leitet für das Jahr 2015 eine Neuvergabe des Betreibers für die S-Bahn in und um München ein.
Ab dem kommenden Jahr können sich Beförderungs- und Eisenbahngesellschaften aus allen Staaten der EU darum bewerben, sich künftig für die Züge von hier verantwortlich zu zeichnen.
Eine interessante Idee kommt unterdessen von der BEG selbst:
Hier denken die Verantwortlichen darüber nach, die Richtlinien für die Vergabe im kommenden Jahr so zu gestalten, dass am Ende verschiedene Unternehmen jeweils unterschiedliche S-Bahn-Linien betreiben.
Das würde bedeuten:
Ein Szenario könnte sein, dass jemand am Flughafen in die S8 einsteigt, um nach Freising zu kommen. Die Linie S8 betreibt die Deutsche Bahn. Ab dem Moment, an dem der Fahrgast zum Beispiel am Hauptbahnhof in die S1 umsteigt, könnte ein Unternehmen wie zum Beispiel Veolia für ihn verantwortlich sein.
Die Firma betreibt im Moment die Bayerische Oberland Bahn, BOB, und ist bereits als S-Bahn-Betreiber im Gespräch.
Gegenüber münchen.tv sagte die Sprecherin von Veolia:
„Veolia Verkehr wird die Ausschreibungsbedingungen in Ruhe prüfen und dann unternehmerisch entscheiden, ob eine Teilnahme am Wettbewerb für unsere Unternehmensgruppe Sinn ergibt. Die Ausschreibung eines solch großen Netzes ist ein sehr komplexes Verfahren, das einer umfangreichen Prüfung bedarf. Die Veolia Verkehr GmbH würde es begrüßen, wenn in den Ausschreibungsbedingungen im Sinne eines fairen Wettbewerbes eine vernünftige Losaufteilung erfolgt.“
BEG-Geschäftsführer Johann Niggel versichert: „Unser Fokus liegt dabei auf der Sicherstellung der notwendigen Betriebsstabilität und der qualitativen Weiterentwicklung des Angebots für Fahrgäste“.
Ob das mit mehreren S-Bahn-Betreiber gelingt, wissen Fahrgäste dann ab 2018. Ab dem Jahr laufen nämlich die neuen Verträge.
adc / mvv