Der VW-Abgasskandal im Jahr 2015 traf die Automobilindustrie schwer. Der Konzern erlitt erhebliche Einbußen finanzieller Art, das Image ist seitdem angeknackst.
Skeptisch wurden Auto-Käufer jedoch seitdem nicht nur bei VW. Viele Firmen – vor allem aber die Tochterfirmen der Automobil-Riesen gerieten mehr und mehr in Verruf. Wenn schon VW es nötig hatte Abgaswerte zu manipulieren, müssten die anderen Firmen wohl ebenfalls Probleme beim Einhalten der Richtwerte gehabt haben.
Im Zusammenhang mit den Ermittlungen ist nun vor allem Audi unter Verdacht. Wie die Staatsanwaltschaft München II berichtet, wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Verdachts auf Betrug und der strafbaren Werbung gegen den VW-Tochterkonzern eingeleitet.
Betroffen sind demnach etwa 80.000 Fahrzeuge auf dem US-amerikanischen Markt mit V6-3.0-Diesel-Motoren. Bei diesen wird eine ähnliche Manipulation von Abgaswerten vermutet wie sie 2015 bei VW aufgedeckt wurde. Der europäische Markt sei davon nach derzeitigem Stand nicht betroffen.
In Folge der Ermittlungen gibt es heute an Standorten der Audi AG und an 7 weiteren Orten Durchsuchungen durch Staatsanwälte und Beamte in den Bundesländern Bayern, Baden-Württemberg und Niedersachsen. Ziel der durch das Amtsgericht München II erteilten Durchsuchungsbeschlüsse sei es, Personen, die mit der Manipulation und der Verdeckung beteiligt waren, ausfindig zu machen.
Zahlreiche Beamte durchsuchten heute Morgen bereits die Audi-Zentrale in Ingolstadt. Nach Berichten stehen auch Privatwohnungen im Fokus der Ermittler.
kw