Einfach alleine zurückgelassen: Am gestrigen Mittwoch, den 12. April, hatte die Bundespolizei einen eher ungewöhnlichen Einsatz. Stundenlang wurde nach den Eltern zweier Mädchen gesucht, die einfach bei den Gepäckstücken der Eltern zurückgelassen wurden.
Ein DB-Mitarbeiter entdeckte die zwei Mädchen (8 und 9 Jahre alt) gegen 14:30 Uhr an einem Bahnsteig des Hauptbahnhofes. Völlig alleine und ohne sichtliche Begleitung saßen sie am Gleis 33/34, sodass sich der Mann nach den Eltern der Kinder erkundigte. Es kam heraus, dass diese offenbar zum Einkaufen gegangen waren. Die Kinder sollten währenddessen mit Gepäck auf ihre Rückkehr warten.
Nachdem mehrere Bahnhof-Durchsagen erfolglos blieben und bereits rund eine Stunde vergangen war, rief der Mitarbeiter die Bundespolizei. Auch diese wartete mit den Mädchen zunächst am Bahnsteig, nahm sie aber gegen 16:00 Uhr mit zur Dienststelle am Münchner Hauptbahnhof.
Weitere Durchsagen und Streifen der Polizei auf der Suche nach den Eltern blieben ebenfalls erfolglos.
Immerhin konnten die Mädchen den Beamten jedoch genug Hinweise geben, um eine Wohnadresse in einer Asylunterkunft in Bad Tölz auszumachen. Nachdem besagte Adresse von einer Bundespolizei-Streife aufgesucht wurde, fanden sich jedoch auch dort keine Eltern. Die armen Mädchen mussten also weiterhin auf die Rückkehr ihrer Eltern warten.
Gegen 17:30 Uhr entdeckte eine Streife am Hauptbahnhof schließlich offensichtlich suchende Eltern. Der 25-Jährige und seine Begleiterin (22 Jahre) wurden als Vater und Mutter der wartenden Kinder identifiziert.
Als die Familie wiedervereint wurde, schienen sich die Eltern jedoch nicht der Gefahr bewusst zu sein, in die sie ihre Kinder durch ihren Einkaufs-Ausflug gebracht hatten.
Die Familie hatte sich wohl auf der Durchreise befunden. Nach einem längeren Aufenthalt in Baden-Württemberg wollten sie sich weiter nach Reichersbeuern in Oberbayern begeben, wo sie dann einen neuen Familienwohnort bezogen hätten.
kw