„Geht das jetzt auch im Basketball so los wie im Fußball“ werden sich viele Fans von Real Madrid seit Donnerstagabend fragen. In einem packenden Spiel haben die Basketballer des FC Bayern gegen den haushohen Favoriten aus der spanischen Hauptstadt mit 85:83 (34:42) gewonnen. Top-Scorer der Münchner war Nihad Djedovic mit 21 Punkten. Der Überraschungserfolg erhöht die Chancen der Bayern, in der Euroleague ins Viertelfinale einzuziehen.
Von Beginn an zeigten die roten Riesen keinen Respekt vor den Madrilenen. Gute Defensivarbeit und vorne wenige leichte Ballverluste sowie eine gute Wurfquote sorgten für eine 20:19-Führung nach dem ersten Viertel.
Anfang des zweiten Viertels konnten die Münchner Korbjäger den Vorsprung teilweise auf bis zu vier Punkte ausbauen. Doch kurz vor der Pause dann eine merkwürdige Entscheidung der Schiedrichter die ein klares Goaltending zu Gunsten der Bayern nicht pfiffen und plötzlich zogen die Madrilenen bis auf 34:42 zur Halbzeit davon. In der Halle fragten sich fast alle der 6.700 Zuschauer (außer die etwa 100 Fans von Real Madrid), wie es in so kurzer Zeit zu diesem Rückstand kommen konnte. Unter den Zuschauern auch FCB-Fußball-Star Javi Martinez und ein Großteil der Mannschaft von Bayer Leverkusen, am Samstag zu Gast in der Allianz Arena.
Wild entschlossen, das Spiel noch zu drehen, kamen die Bayern aus der Kabine. Yassin Idbihi und Robin Benzing verkürzten den Rückstand bis auf einen Punkt, ehe Djedovic einen Dreier zur 51:49-Führung versenkte. Dennoch schlug Real zurück und führte nach dem 3. Viertel wieder mit 56:60.
Im Schlussabschnitt kochte der Audi Dome endgültig über. Nach einem Zusammenstoß von John Bryant mit Madrids Rudy Fernandez musste der Spanier verletzt vom Feld, Bryant bekam zum Unmut der Bayern-Fans ein unsportliches Foul. Es folgte ein gellendes Pfeifkonzert gegen die Spanier und die Schiedsrichter. Kurz darauf sorgten Djedovic und Bryce Taylor für die nächsten wichtigen Punkte – 81:79-Führung für den FCB. Als die Uhr auf null stand hieß es 83:82 für die Bayern – doch die Feierlichkeiten wurden jäh unterbrochen. Die Zeitmessung hatte nicht richtig funktioniert – die Schiedsrichter pfiffen 3,5 Sekunden vor Ende doch noch ein mal ein Foul gegen Real, die Uhr lief jedoch fälschlicherweise weiter. So musste weiter gezittert werden. Taylor behielt aber die Nerven bei seinen Freiwürfen und am Ende war der Sensationssieg perfekt.
mh