Ablenkung am Steuer: Eine der größten Gefahrenquellen im Straßenverkehr. Darum starten das Bundesverkehrsministerium und der Deutsche Verkehrssicherheitsbeirat nun eine neue Kampagne.
Nur kurz eine Nachricht tippen, oder das Navi einstellen: Am Steuer können bereits kurze Momente der Unaufmerksamkeit tödlich enden. Laut einer Studie der Allianz Versicherung aus dem Jahr 2016 ist jeder zehnte Verkehrstote auf Ablenkung zurückzuführen. Die neue Aktion #FingervomHandy des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR) macht auf die Gefahr von Ablenkung durch Handys und Smartphones im Straßenverkehr aufmerksam.
Laut einer aktuellen repräsentativen Umfrage von Kantar TNS unter mehr als 2.500Personen im Auftrag der Kampagneninitiatoren gaben insgesamt 61 Prozent der Pkw-Fahrer an, sehr wahrscheinlich oder wahrscheinlich in bestimmten Situationen das Mobiltelefon am Steuer zu nutzen: darunter die meisten, wenn sie in einem Stau (52 Prozent) oder an einer roten Ampel (30 Prozent) stehen. Dies, obwohl 92 Prozent aller Befragten das Bedienen von Mobiltelefonen im Straßenverkehr alsgefährlich einschätzen. Mehr als ein Drittel (36 Prozent) der befragten Handybesitzer gibt an, durch das Nutzen des Mobiltelefons im Straßenverkehr bereits in eine gefährliche Situation geraten zu sein; davon erlitten sieben Prozent sogar bereitseinen Unfall durch Ablenkung.
Aus diesen Gründen möchte eine neue Kampagne des BMVI und DVR Aufmerksamkeit schaffen: Der erste Teil der Aktion wurde am Montag bei einem Pressetermin in München präsentiert: Dorothee Bär, Parlamentarische Staatssekretärin, präsentierte den neuen Spot der Kampagne. Darin wird die kindliche Geborgenheit im Auto aufgegriffen und gezeigt, wie schnell diese durch Ablenkung am Steuer zerstört werden kann. Außerdem beinhaltet die Aktion viele Bilder und GIFs. Die Hoffnung: Der Film und die Bilder sollen sich viral in den sozialen Netzwerken verbreiten und so ein Zeichen gegen Ablenkung im Straßenverkehr setzen.
Unterstützt wird diese Aktion unter anderem von YouTuber Oguz Yilmaz und Rapper Kay One. „Es verärgert mich, wenn bekannte YouTuber Selfies und Videos beim Fahren posten. Daher rufen wir im Rahmen der Aktion dazu auf, das Handy währendder Fahrt in den Flugmodus zu stellen“, so Yilmaz, einer der bekanntesten YouTuber Deutschlands. Wie schnell es gehen kann und was es bedeutet, einen wichtigen Menschen bei einem Verkehrsunfall zu verlieren, hat der Rapper Kay One am eigenen Leib erfahren müssen. Daher unterstützt auch er die Aktion #FingervomHandy.„Eine falsche Entscheidung im Straßenverkehr kann fatale Folgen haben. Wer Autofährt, sollte sich daher voll auf den Straßenverkehr konzentrieren“, so Kay One, der sich seit dem Verlust eines guten Freundes bei einem Verkehrsunfall für mehr Verkehrssicherheit engagiert.