Nach umfangreichen Ermittlungen der Münchner Polizei, konnte eine vierköpfige ungarische Einbrecherbande, bestehend aus zwei Männern und zwei Frauen, wegen einer Vielzahl von Wohnungseinbrüche ermittelt werden. Zudem konnten alle Bandenmitglieder festgenommen werden.
Ein offensichtlich wohlhabender Mann wird von einer gutaussehenden jungen Dame in einer Bar angesprochen. Sie schmeichelt ihm und lässt sich auf ihn ein. Was der Mann nicht weiß, die Dame ist eine ungarische Prostituierte, welche diese Masche mit ihrer vierköpfigen Bande durchzieht, um an seine wertvollen Gemälde zu kommen. Was nach Hollywood klingt, ist so im vergangenen Jahr in München vorgefallen.
Die Prostituierten bauten nach dem ersten Treffen eine Beziehung zu den Männern auf und wohnten mehrere Tage bei den späteren Opfern, um die Vermögensverhältnisse genau zu durchleuchten und die Aufbewahrungsorte der Wertgegenstände zu finden. Nachdem sich die Prostituierten das Vertrauen der Opfer erschlichen hatten, lockten sie diese an den Tattagen unter einem Vorwand aus deren Wohnung, um deren Abwesenheit sicherzustellen. Anschließend brachen die anderen Bandenmitglieder in die Wohnung der Opfer ein. Diese Tatmethode wurde von der Bande bei mindestens drei Einbrüchen angewandt.
Im September 2015 wurde in eine Wohnung in der Münchner Innenstadt eingebrochen. Hierbei wurden unter anderem zwei sehr wertvolle Ölgemälde aus dem 17. Jahrhundert entwendet. In Zusammenarbeit mit der ungarischen Polizei konnten die beiden Ölgemälde in Budapest bei einem 44-jährigen ungarischen Staatsbürger aufgespürt und sichergestellt werden. Dieser hatte keinen Kontakt zu den Prostituierten.
Bei dem 44-Jährigen wurde auch eine Vielzahl weiterer Gegenstände sichergestellt. Mehrere dieser sichergestellten Gegenstände konnten daraufhin als Tatbeute weiteren Münchner Wohnungseinbrüchen zugeordnet werden. Ermittlungen der Polizei im Umfeld des 44-Jährigen ergaben Bezüge zu zwei in München wohnenden, 37 und 47 Jahre alten Prostituierten aus Ungarn.
Mitte April 2016 wurden schließlich aufgrund der bislang gesammelten Beweise mehrere Wohnungen in München durchsucht. Hierbei konnte erneut umfangreiches Diebesgut aus Wohnungseinbrüchen in München sichergestellt werden.
Zudem konnte eine der beiden Prostituierten angetroffen und festgenommen werden. Aufgrund der Beweislage wurde Haftbefehl gegen die Dame erlassen. Durch die Staatsanwaltschaft München wurde daraufhin ein europäischer Haftbefehl gegen die drei Mittäter der Dame beantragt, der durch das Amtsgericht München erlassen wurde. Alle Bandenmitglieder wurden jetzt gefasst und festgenommen. Aktuell können der Bande zehn Wohnungseinbrüche nachgewiesen werden, die in wechselnder Zusammensetzung, jedoch mindestens zu Dritt ausgeführt worden waren. Zudem konnte den beiden Damen noch ein Handtaschendiebstahl nachgewiesen werden.
Die zwei Damen gaben an, sich aufgrund der Vielzahl der Delikte, nicht mehr an jede einzelne Tat genau erinnern zu können. Aufgrund dieser Aussagen ist von einer hohen Dunkelziffer weiterer Delikte auszugehen, die von dieser Bande begangen wurden.
sk