Der Münchner Polizei ist eine Bande von Trickbetrügern ins Netz gegangen. In über 800 Fällen haben diese mehr als 165.000 Euro mit Kreditkartenmissbrauch und gefälschten Online Tickets der Deutschen Bahn ergaunert.
Laut einer Pressmitteilung durchsuchten Beamte der Bundespolizei im Rahmen von Ermittlungen gegen mehrere Tatverdächtige mehrere Objekte in München und Berlin wegen Computer- und Kreditkartenbetrugs.
Die Bundespolizeiinspektion München ermittelt gegen mehrere tunesische Staatsangehörige im Alter von 21 bis 27 Jahren. Ihnen wird zur Last gelegt, mit unrechtmäßig erlangten Kreditkartendaten widerrechtlich Onlinetickets der Deutschen Bahn AG erworben, diese selbst benutzt, damit auch andere Personen mitgenommen und zudem auch veräußert zu haben.
Vier der Tatverdächtigen sind in München polizeilich gemeldet, wo auch mehrere Objekte durchsucht wurden. Vom März 2013 bis Oktober 2014 sollen vier Tunesier im Alter zwischen 21 und 22 Jahren in 781 Fällen widerrechtlich Onlinetickets der DB AG im Gesamtwert von fast 155.000 Euro erworben haben.
Ein weiterer Tatverdacht richtet sich gegen einen 27-jährigen Tunesier, dessen Wohnung in Berlin durchsucht wurde. Er hatte bis September in München gewohnt. Ihm wird vorgeworfen, im Zeitraum vom November 2013 bis November 2014 in 42 Fällen Onlinetickets im Wert von ca. 10.000 Euro widerrechtlich erworben zu haben.
Alle Durchsuchungen dienten dazu mögliche Tatstrukturen offen zu legen und Beweismaterial sicherzustellen. Die Bundespolizei warnt in diesem Zusammenhang vor dem Ankauf günstiger Onlinetickets der Deutschen Bahn AG im Internet oder auch an Bahnhöfen.
Dabei sollte man hellhörig werden, wenn Mitfahrten oder auch Tickets zu deutlich verbilligten Preisen angeboten werden. Stets solle man in Erfahrung bringen, warum diese Tickets weiterverkauft werden.
– Tickets nur an autorisierten Stellen kaufen!
Vorsicht ist geboten, wenn Sie an nicht autorisierte Stellen persönliche Daten übermitteln sollen.
– Seien sie misstrauisch, wenn Tickets allzu deutlich unter dem eigentlichen Wert der Fahrt verkauft werden.
– Seien Sie argwöhnisch, wenn im Internet viele Tickets für verschiedene Strecken von einem Anbieter oder einer Adresse zu selben
Preisen angeboten werden.
– Wenden Sie sich im Zweifel an die Bundespolizei (gebührenfreie Hotline-Nummer 0800 6 888 000) oder jede andere Polizeidienststelle.
Bei unrechtmäßig erworbenen Tickets kann es auch für den Käufer oder Mitreisenden, z.B. bei der Fahrt im Zug, äußerst unangenehm werden. Stets wird das Ticket – ohne Geldersatz – sichergestellt. Die Fahrt verzögert sich. Käufer sind zudem auch Teil des Ermittlungsverfahrens und werden z.B. auch als Zeugen einvernommen, können in Einzelfällen in Straftatverdacht geraten.
rg / bundespolizei