Di., 05.07.2016 , 09:53 Uhr

Münchner CSU beim CSD - bahnt sich langsam ein Wandel an?

Der Wagen des lesbisch-sozialen Netzwerks der Union beim Münchner CSD sorgt für viel Diskussion. Diese zeigt, dass vielleicht endlich die Chance für eine Veränderung in der CSU besteht, hebt aber gleichzeitig hervor, wie viel noch getan werden muss. Das ist auch der Fokus im aktuellen Stadtgespräch.

 

In seiner eigenen Partei werden die Meinungen und Forderungen des CSU-Politikers und 2. Oberbürgermeisters Josef Schmid bestimmt nicht immer mit großer Freude empfangen. Er setzt sich für die gleichgeschlechtliche Ehe und das Adoptionsrecht für homosexuelle Paare ein – und das in einer Partei, in der vielen Mitgliedern konservative, christliche Werte sehr wichtig sind.

 

Dabei scheint man langsam etwas von Veränderung in der bayerischen CSU spüren zu können. Im Laufe des letzten Monats konnte man immer wieder in den Schlagzeilen lesen, dass am diesjährigen Christopher Street Day (CSD) auch ein Wagen der CSU mit am Start wäre. So ganz stimmt das dann aber doch nicht. Es ist nämlich kein offizieller Wagen der CSU, sondern des lesbisch-schwulen Netzwerks der Union (LSU).

 

Dieser Schritt wurde auch nicht überall mit offenen Armen empfangen. Denn nicht alle differenzieren die LSU von der CSU, einer Partei, die bis jetzt eine Gleichstellung von Homosexuellen nicht zulassen wollte. Daher stößt die Erlaubnis des Wagens teilweise auch auf Unverständnis.

 

 

Dazu kommt, dass man vielleicht in München einen positiven Fortschritt der CSU beobachten kann. Doch nicht überall in Bayern gibt es Politiker wie Josef Schmid, die sich offen für Dinge wie die gleichgeschlechtliche Ehe aussprechen. Stattdessen trifft auch dieser immer wieder auf Widerstand – vor allem beim Thema Ehe. Man kann also sehen, dass noch lange nicht die ganze Partei bereit für Veränderung ist. Doch es sind kleine Schritte wie ein LSU-Wagen auf dem CSD, die vielleicht den Anfang für einen Wandel von Innen bedeuten.

 

Dabei liegt das Problem nicht nur bei der Politik. Aktuell kann man an Studien und den Ereignissen in der letzten Zeit sehen, dass Homophobie wieder weiter verbreitet in der Gesellschaft ist. Das zeigt, dass man am Ziel der Gleichstellung noch lange nicht angekommen ist.

 

Über den CSD, die Beteiligung der LSU und den möglichen Fortschritt in der CSU diskutieren beim aktuellen Stadtgespräch mit münchen.tv Chefredakteur Jörg van Hooven der 2. Bürgermeister Josef Schmid, Rita Braaz von der Beratungsstelle LeTRa, Dietmar Holzapfel, der Wirt der „Deutschen Eiche“ und Stadträtin Lydia Dietrich. Die Sendung läuft auch heute Abend um 20:15 Uhr auf münchen.tv. Hier geht’s zum Livestream.

 

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jl

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