Die U-Bahnlinie 6 zählt gemeinsam mit der Linie U3 in München zu den am meisten beanspruchten Linien überhaupt. Hierzu sagt die MVG offen: Die Linie sei teilweise „bis an die Grenzen hin belastet“.
Zugegeben, wer zu Stoßzeiten in München mit der U6 fahren muss, der kann schon mal verzweifeln. Abgesehen von Zügen, die bis auf den letzten Kubikmeter Luft mit Passagieren vollgestopft sind, kommt es gefühlt in letzter Zeit immer häufiger zu Verspätungen, Störungen etc.
Doch was steckt dahinter? Eine Frage, die man sich wohl auch im Münchner Rathaus stellt. Vertreter der Bayernpartei stellten daher im Stadtrat folgende Anfrage im Wortlaut:
„Verspätungen, Langsamfahrstrecke, Fahrzeugstörungen – auf der Linie U6 scheint dies mittlerweile an der Tagesordnung zu sein. Besonders auf dem nördlichen Ast der Linie zwischen Münchner Freiheit und Garching-Forschungszentrum müssen die Fahrgäste nahezu täglich mit derartigen Unannehmlichkeiten rechnen. Täuscht der Eindruck, oder entwickelt sich die U6 zur Pannenlinie im MVG-Netz?“
Fakt ist: Zwischen den Stationen Münchner Freiheit und Implerstraße verkehrt in den Spitzenzeiten laut MVG alle 2,5 Minuten ein Zug. Erschwerend kommt hinzu, dass im Norden von München, also der Himmelsrichtung, die die U6 stadtauswärts ansteuert, beispielsweise die Allianz-Arena liegt. Auch viele Studenten, deren Institute der TU München sich in Garching befinden, nutzen die Linie. Zudem liegt in Fröttmaning die Technische Basis, also die U-Bahn-Betriebswerkstatt der MVG – hier kommt somit einiges zusammen. Da stellt sich natürlich die Frage, ob man nicht bereits bei den Planungen zu diesem Thema, genauer hätte hinsehen können.
Laut der MVG hat sich statistisch in letzter Zeit nicht viel verändert. Hierzu heißt es: „Die Anzahl der erfassten Störungen auf den beiden Linien ist über die letzten Monate hinweg konstant. Die Auswirkungen sind jedoch deutlicher spürbar geworden. Durch den Zuwachs der Fahrgäste sind in der Tendenz auch mehr Fahrgäste durch die Störungen betroffen.“
Weiter sei durch die enge Zugfolge auf der Strecke, auch bei kleineren Verzögerungen, bereits die gesamte Linie betroffen, was im Berufsverkehr leider zumindest gefühlt keine Seltenheit ist. Das sorgt natürlich für Frust bei den Fahrgästen.
Mehr Fahrzeuge auf der Linie als Lösung?
Eine entsprechende Vereinbarung der Stadt Garching, dem Landkreis München und dem Freistaat Bayern soll bereits vorliegen. Der Einsatz mehrerer Fahrzeuge und einer dadurch engeren Taktung könne jedoch erst bei einer Fahrzeugbestellung berücksichtigt werden. Diese sei voraussichtlich 2019 vorgesehen
Bei weiter steigenden Fahrkartenpreisen, dürfte das die Fahrgäste erst recht verärgern. Kurzfristig lässt sich das Problem wohl nicht vermeiden, es sei denn, die Fahrgäste nutzen alternative Verkehrsmittel in Richtung Norden, soweit diese überhaupt zur Verfügung stehen.