Eine neue ICE-Trasse verkürzt nun die Bahnstrecke von München nach Berlin von über sechs auf vier Stunden. Nach 25 Jahren Bauzeit ist das größte Verkehrsprojekt der Bahn endlich fertiggestellt.
1991 wurde das Mammutprojekt beschlossen. Damals noch als letztes Bauprojekt im Zuge der Deutschen Einheit. 1992 begannen dann die Bauarbeiten. Und der Zeitplan war straff organisiert. Zur Jahrtausendwende sollte das Verkehrsprojekt bereits abgeschlossen sein und die Züge rollen. Doch aus diesem Plan wurde nichts – es dauerte ganze 16 Jahre länger bis hinter diesen Bau ein Haken gesetzt werden konnte.
Nun ist es aber soweit. Ab Ende des Jahres kostet Passagiere die Fahrtzeit nicht mehr ihren halben Tag, sondern lediglich vier Stunden.
Auch wenn sich jetzt viele Zugfahrer über die verringerte Fahrtzeit freuen dürften, stand das Projekt anfangs ziemlich in der Kritik. Der Grund: Das Milliardenprojekt wurde sehr aufwendig durch den Thüringer Wald gebaut. 1999 erreichte die Kritik dann ihren Höhepunkt. Die rot-grüne Bundesregierung setzte dem Ganzen ein vorzeitiges Ende. 7 Jahre hieß es Bau-Stopp. Erst dann, 2006, ging es wieder weiter. Eine Pause, die sich besonders finanziell bemerkbar machte. Denn am Ende kostete das Verkehrsprojekt mehr als doppelt so viel, wie ursprünglich angenommen. Stolze zehn Milliarden Euro nämlich.
Es ist die erste Strecke, die komplett mit dem europäischen Signalsystem ETCS ausgestattet ist. Heißt: Streckensignale gehören der Vergangenheit an. Tempolimits und Haltesignale kommen per Funk.
Dank Höchstgeschwindigkeiten von teils bis zu 300 km/h schaffen die Züge die Strecke von München nach Berlin in Zukunft in vier Stunden.
Dreimal pro Tag fahren sogenannte „Sprinter“ den Weg Richtung Berlin sogar in unter vier Stunden. 15 normale ICEs sollen die Strecke dann ab 10. Dezember in vier Stunden schaffen.
mhz