Di., 05.07.2016 , 15:05 Uhr

NSU-Prozess: Zeuge soll Krankheit simuliert haben

Ein Zeuge im NSU-Prozess, Tino Brandt, soll eine Gerichtvorladung mit einer vorgeschobenen Krankheit umgangen haben. Laut der Aussage eines temporären Mitgefangen in der Haftanstalt München Stadelheim habe er dies mit voller Absicht getan.

 

 

Der frühere Anführer des rechtsextremen Thüringer Heimatschutzes (THS), Tino Brandt, soll sich mit simulierter Krankheit einer Zeugenladung zum NSU-Prozess in München entzogen haben. Das sagte ein vorübergehender Mitgefangener Brandts am Dienstag als Zeuge vor Gericht. Brandt habe sich darüber amüsiert, dass jeder Prozesstag Kosten von mehr als 100 000 Euro verursache. Der Zeuge sagte, er habe Brandt zwei Tage lang in der Haftanstalt München Stadelheim erlebt. Einmal habe er auf einem Hofgang etwa eine Stunde mit ihm gesprochen. Brandt war tatsächlich einmal vergeblich geladen worden, danach allerdings doch im Gericht erschienen.

 

 

Neben seiner Führungsposition in der Szene war Brandt jahrelang auch V-Mann des Thüringer Verfassungsschutzes. Zum THS soll auch die Kameradschaft Jena gehört haben, der in den 1990er-Jahren die späteren mutmaßlichen Mitglieder des „Nationalsozialistischen Untergrunds“, Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe, angehört haben sollen. Das Trio war 1998 in den Untergrund gegangen. In den darauffolgenden Jahren sollen Mundlos und Böhnhardt zehn Menschen aus überwiegend rassistischen Motiven erschossen und zwei Sprengstoffanschläge verübt haben. Zschäpe ist als einzige noch Lebende des NSU wegen Mittäterschaft angeklagt.

 

 

Der NSU-Prozess läuft mittlerweile mehr als 3 Jahre:

 

 

 

 

dpa

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