CSU-Chef Horst Seehofer bleibt trotz der neuerlichen Absage von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) bei seiner Forderung nach umfassenden Grenzkontrollen und nationalen Obergrenzen für Flüchtlinge.
Er habe aber Verständnis, wenn Merkel den anstehenden EU-Gipfel mit der Türkei abwarten wolle, sagte der bayerische Ministerpräsident am Montag in München. „Diese Argumentation vertritt sie ja schon seit Längerem, dass sie für ihre Position Zeit braucht und um Geduld bittet. Das ist ja nicht das erste Mal gesagt worden“, sagte Seehofer mit Blick auf den Auftritt der Kanzlerin in der ARD-Talkshow von Anne Will am Sonntagabend.
„Wir reden regelmäßig miteinander. Ich kenne ihre Position und ich habe jetzt nicht erwartet, dass sie durch einen Fernsehauftritt neue Positionen verkündet“, sagte Seehofer und betonte: „Wer in der Politik wirklich zu Hause ist, konnte das ernsthaft nicht erwarten.“ Ihre Position vertrete Merkel auch im Gespräch mit ihm und der CSU.
Der CSU-Vorsitzende kündigte mit Blick auf die bevorstehenden Landtagswahlen an: „Wir tun jetzt alles von Bayern und von der CSU her, dass die drei Spitzenkandidaten der CDU gewinnen. Das ist ein politisches Gesetz, dass man die Schwesterpartei unterstützt und nicht behindert.“ Auf die Frage, ob danach dann der Tag der Abrechnung komme, sagte Seehofer nur: „Dann geht die Politik weiter.“
rg / dpa