In den Monaten September und Oktober kam es zu Vorwürfen wegen Übergriffen von Mitarbeitern des Sicherheitsdienstes gegen Asylsuchende in der Bayernkaserne. Die bisherigen polizeilichen Ermittlungen Licht ins Dunkel bringen. Ein Update.
Am Mittwoch, 03.09.2014, soll ein unbegleiteter minderjähriger Flüchtling in der Erstaufnahmeeinrichtung Heidemannstraße nach einem verbalen Streit durch zwei Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes geschlagen und anschließend am Boden liegend getreten worden sein.
Am Donnerstag, 09.10.2014, soll eine bislang unbekannte Sicherheitskraft einen palästinensischen Staatsangehörigen,
welcher einen Streit zwischen zwei bislang unbekannten Syrern schlichten wollte, zu Boden gebracht und getreten haben. Der
Sachverhalt wurde sofort nach Bekanntwerden von der Polizei aufgenommen. Die Ermittlungen dauern an.
Am Samstag, 11.10.2014, wurde der Polizei bekannt, dass eine 17-jährige Asylbewerberin von einem Wachmann in der Erstaufnahmeeinrichtung Heidemannstraße mit einem Schlagstock verletzt worden sei. Anhand des Namens der Geschädigten konnte eine Patientin im Rot-Kreuz-Klinikum ermittelt werden, die jedoch bereits wieder entlassen war. Die weiteren Ermittlungen hinsichtlich der Identifizierung der Geschädigten gestalteten sich daraufhin schwierig, als dass die 17-Jährige weder in der Erstaufnahmeeinrichtung Heidemannstraße noch in einer anderen Unterkunft in München registriert war.
Am Mittwoch, 15.10.2014, berichtete ein Radiosender in einem Beitrag über Körperverletzungs- und Beleidigungsvorwürfe, die
durch einen angeblich syrischen und einen weiteren palästinensischen Asylbewerber gegen Sicherheitsmitarbeiter der Bayernkaserne erhoben wurden. Der Mitteiler ist syrischer Staatsangehöriger. Dabei wird den Sicherheitsmitarbeitern vorgeworfen, Gewalt
gegen ein Ehepaar sowie ihr neugeborenes Kind angewandt zu haben. Auch hier dauern die Ermittlungen an.
In Folge dessen kam es zu einer Sitzblockade außerhalb des Kasernengeländes auf der Erstaufnahmeeinrichtung Heidemannstraße. Nach Angaben des Mitteilers hätten einige Asylbewerber nach Auflösung der Blockade in der Nacht ebenfalls auf dem Boden geschlafen. Diese seien dann in den frühen Morgenstunden durch Sicherheitsdienstmitarbeiter geweckt worden, indem sie mit Füßen angestupst und ihnen die Decken weggezogen wurden. Die Polizei hat die Ermittlungen in allen Fällen aufgenommen.
make/pol