Am vergangenen Freitag (20.08.2016) ist das 14 Monate alte Luchs-Weibchen Paula aus dem Tierpark Hellabrunn ausgezogen. Ihre neue Heimat ist Polen. Dort soll sie im Rahmen eines Auswilderungs-Projektes die Grundlage für die Wiederansiedlung des Luchses in Pommern legen.
Wie der Tierpark mitteilte, hat Paule die Reise in die neue Heimat ohne Probleme gemeistert und sich über das Wochenende auch schon gut im neuen Gehege eingelebt. Mittlerweile erkundet sie bereits ihre Umgebung und lässt sich auch von den neugierigen Besuchern entspannt betrachten.
Zusammen mit Luchs-Kater Gabryś und zwei bis drei weiteren Zuchtpaaren soll Paula den Anfang für die Wiederansiedelung des Luchses in dieser Region machen. Mit dem Projekt soll erreicht werden, dass die Nachzuchten durch entsprechende Aufzucht in Wiederauswilderungsgehegen nach und nach aus der menschlichen Obhut entlassen werden können. Damit das möglich ist, muss den Tieren auch das eigenständige Jagen erneut beigebracht werden.
Aufgrund von Bejagung und der zunehmenden Zersiedelung durch Straßen, großflächige Felder und Ortschaften, die den natürlichen Lebensraum der Luchse zerteilen, gibt es seit dem 18. Jahrhundert immer weniger freilebende Luchse in Westpommern.
In Deutschland gibt es seit den 1980er-Jahren unter anderem dank geglückter Auswilderungsprojekte wieder freilebende Luchse im Bayerischen Wald, im Harz und seit neuestem auch wieder im Pfälzerwald.
jl