Über Ostern verwandelt sich das
Kulturzentrum in München Trudering wieder in ein Haus der Kunst mit farbenprächtigen Malereien, beeindruckende Fotografien, Zeichnungen, Skulpturen und bewegten Objekten.
Mehr als 200 Bewerber aus ganz Deutschland haben dieses Jahr ihre Mappe eingereicht. Die 24 ausgewählten Künstler kommen u.a. aus Berlin, Köln, Wiesbaden, Dresden und Mannheim. Ziel der vierköpfigen Jury unter Leitung von Peter Gierse war es, gegensätzliche künstlerische Positionen und eine möglichst große Vielfalt zu präsentieren. Die Besucher erwarten daher ebenso spannungsgeladene, ironische und provozierende Kunstwerke wie meditative und ruhige.
Maschinen, Märchen und Rolls Royce
Im Festsaal des Kulturzentrums werden die bewegten Installationen von Charly-Ann Cobdak gezeigt. Die freischaffende Künstlerin aus München ersteht die Einzelteile für ihre fantastischen Maschinen auf Flohmärkten und auf Ebay. Die Leidenschaft für Maschinenteile verbindet sie mit Witz, Komik und sprühender Ironie. So ist die sogenannte „Tschaikowsky-Maschine“ auf ein Kinderwagengestell montiert. Zu einer Sequenz des Nussknackers von Peter Tschaikowsky tanzt eine kleine Ballerina, und auch ein Hampelmann wird ganz aktiv. Beim genauen Hinsehen kann der Besucher zwischen sich quietschend drehenden Rädern und blinkenden Lichternimmer wieder neue interessante Details entdecken.
Eine Vertreterin der Malerei ist Caroline Weiss. Sie hat an der Akademie für Bildende Künste in München studiert und einen sehr eigenen Malstil entwickelt, den sie selbst narrativ-satirisch nennt. Themen ihrer Bilder sind die klassischen deutschen Märchen. Rotkäppchen hat sie zum Beispiel neu interpretiert (siehe oben): Das Mädchen jogget mit IPod und Kopfhörern durch den Wald. Der böse Wolf hinter zwei dicken Bäumen ist zwar bunt mit rosa Ohren, aber auch in der modernen Inszenierung nicht weniger gefährlich.
Bei den Fotografen fallen die Arbeiten von Martin Weiand auf. Er lebt in Rosenheim und hat dort sein Studio. Seit Monaten beschäftigt er sich fotografisch mit Wasser, das fällt. In der Realität vollzieht sich der Prozess von fallendem Wasser derart schnell, dass das menschliche Auge die dabei entstehenden Formen nicht erkennen kann. Anders ist es, wenn man, wie Martin Weiand, den Bruchteil einer Sekunde auf dem Fotopapier festhält. Dann sieht man plötzlich bekannt erscheinende Formen und Strukturen. In der Arbeit „Emily“ zum Beispiel erinnert das fallende Wasser an die berühmte Kühlerfigur des Rolls Royce.
Das Publikum ist gefragt!
Alle Besucher werden darüber abstimmen, welche der 24 Künstler am Ende der Ausstellung mit den Publikumspreisen geehrt werden. Am Ostermontag um 18:00 Uhr werden die beiden Preise verliehen.
Die Eröffnung findet am Donnerstag, 17. April um 19:00 Uhr statt. Die Ausstellung ist dann von Karfreitag bis Ostermontag jeweils von 14-18 Uhr geöffnet, bei freiem Eintritt.
me/Kulturzentrum Trudering