Mo, 01.08.2016 , 16:37 Uhr

Wiesn-Lexikon: "T" wie "Toboggan"

Den Toboggan gibt es schon seit 1906. Um die Holzrutsche herunterrutschen zu können, muss der Wiesn-Besucher erst einmal das Förderband bewältigen, das ihn nach oben transportiert.

 

Der Toboggan ist eine Riesenrutschbahn mit Geschichte. Es gibt dieses Fahrgeschäft bereits seit 1906. In diesem Jahr baute Anton Bausch den ersten deutschen Toboggan nach Pariser Vorbild. Die Ursprünge der Riesenrutsche reichen sogar bis ins Nordamerika des 19. Jahrhunderts zurück. Von dort stammt auch der ungewöhnliche Name „Toboggan“, der von kanadischen Algonkin-Indianern stammt und einen leichten Schneeschlitten aus Holz bezeichnet.

 

 

Das Rutschvergnügen auf der Riesenrutsche muss man sich erst einmal verdienen, denn um an die Spitze des Turms zu gelangen, muss man sich von einem ständig laufenden Förderband etwa acht Meter nach oben transportieren lassen. Dies erfordert eine ausgefeilte Technik und oftmals kommen motivierte Fahrgäste auf dem Förderband zu Fall oder ins Straucheln. Es ist also manchmal ein anstrengendes Unterfangen, bis nach oben zu kommen und durch die hohe Geschwindigkeit des Bandes ist viel Geschick erforderlich, um ohne Hilfe auf eigenen Beinen auf dem Band stehend die Spitze des Turms zu erreichen. Das Personal hilft aber gerne und nimmt einen bei der Hand, wenn man darum fragt.

 

 

Häufig sammelt sich eine ganze Traube von Zuschauern vor der Riesenrutschbahn an, um das Spektakel zu beobachten. Im Unterschied zu anderen Fahrgeschäften wird der Fahrgast beim Toboggan aktiv gefordert und sorgt gleichzeitig für Belustigung bei den Zuschauern. Um Spaß zu haben, reicht es daher oft schon einfach nur zuzusehen, wie sich die unterschiedlichsten Fahrgäste am Toboggan versuchen. Um die großartige Aussicht zu genießen, muss man jedoch selbst hochfahren. Dann kann man auch auf der Holzrutsche mit einem Leinensack als Unterlage nach unten rutschen.

 

1908 standen noch drei Exemplare der kultigen Rutschen auf der Wiesn, heute existiert nur noch die Eine, die im Jahre 1920 von Hans Konrad gekauft wurde. Zu dieser Zeit hatte der Toboggan im Gegensatz zu heute noch zwei Rutschen und war wesentlich höher. Später wurde der Turm dann gekürzt und eine Rutsche  wurde entfernt um den Toboggan mobil zu machen.

 

 

So bereisten die Eheleute Konrad damit lange Zeit Kroatien, Italien und Österreich. In den 70er Jahren jedoch wurden die Besuche in fremden Ländern eigestellt, da aufwendige Reisen mit dem Toboggan sich heutzutage nicht mehr lohnen. Seit 1933 steht die Riesenrutsche der Konrads traditionell immer einmal im Jahr auch auf der Münchner Wiesn. Dort hat man auch weiterhin die Möglichkeit, an einer Rutschpartie auf dem über 70 Jahre alten Toboggan teilzunehmen!

 

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