Fr, 11.09.2015 , 09:18 Uhr

Wiesngäste und Flüchtlinge - München bereitet sich auf Ansturm vor

Tausende Flüchtlinge im Münchner Hauptbahnhof – und dazu bald auch noch betrunkene Wiesnbesucher: Nächste Woche Samstag beginnt das Oktoberfest, das ohnehin schon manch chaotische Zustände mit sich bringt. Jetzt werden Lösungen gesucht.

Zum Start des Oktoberfests soll das Polizeiaufgebot am Münchner Hauptbahnhof, wo täglich Tausende Flüchtlinge ankommen, verstärkt werden. Züge mit Migranten sollen unter Umständen an München vorbeifahren. Das Volksfest mit seinen gut sechs Millionen Gästen bedeute dort alljährlich ohnehin einen Ausnahmezustand, sagte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) auf Anfrage. «Wenn vor allem abends und am Wochenende dann stark alkoholisierte Wiesnbesucher auf so viele Flüchtlinge treffen wie in den letzten Tagen, könnte es eng werden.»

 

Er habe Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) gebeten, dass die Bundespolizei in Bayern insgesamt und speziell am Hauptbahnhof deutlich verstärkt werde. Dieser habe versprochen, in Kürze für eine Verstärkung zu sorgen, sagte Herrmann. Die Sicherheitsstrategie werde derzeit mit Bundespolizei, Bahn und Landeshauptstadt besprochen: «Wir haben das Ziel, die unterschiedlichen Personengruppen weitgehend zu trennen, um Konfliktsituationen erst gar nicht entstehen zu lassen. Dazu gehört auch, DB-Züge mit Flüchtlingen möglichst an München vorbeifahren zu lassen.»

Es gebe keine konkreten Hinweise, dass unter den vielen Flüchtlingen auch islamistische Gewalttäter seien, sagte der CSU-Politiker. «Wir sind diesbezüglich aber sehr wachsam und beobachten die weitere Entwicklung.»

 

Das Oktoberfest beginnt am 19. September und endet am 4. Oktober. Die Bierzelte anschließend zu Notunterkünften zu machen ist nicht geplant. Denn sie sind nicht winterfest. «Die Zelte sind dafür gebaut, dass sie im Spätsommer oder Herbst stehen und nicht im Winter», sagt der Fachbereichsleiter Veranstaltungen im Münchner Wirtschaftsreferat, Hans Spindler. «Sie sind nicht für Schneelast ausgelegt in ihrer Statik – und in ihrer Höhe und Größe nicht geeignet, dass man sie beheizt.» Zudem dürften die Böden nach 16 Tagen Hochbetrieb mit Zehntausenden Gästen hygienisch nicht den Anforderungen entsprechen. «Man müsste die Böden wohl herausnehmen und neu verlegen.» Und das wäre ein gewaltiger Aufwand.

 

dpa/make

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