Di, 12.11.2013 , 16:49 Uhr

Mutter aus Freising gesteht im Mordprozess die Tötung ihrer drei Kinder

«Mama, ich will nicht sterben, heute nicht, vielleicht morgen», flehte das sechsjährige Mädchen seine Mutter an. Aber die heute 39-Jährige aus Freising wollte ihre drei Kinder mit in den Tod nehmen – also erdrosselte sie die Sechsjährige ebenso wie die beiden vier Monate alten Zwillinge. Danach stieg sie ins Auto und wollte sich selbst das Leben nehmen, doch den schweren Unfall auf der A92 bei Unterschleißheim überlebte sie. Seit heute muss sich die Frau nun wegen Mordes und zweifachen Totschlags vor dem Landgericht Landshut verantworten.

 

Die Mutter gesteht die Tötung der Kinder bis ins Detail

Was die Anklagepunkte angeht, so ist die Mutter voll geständig – zwei Stunden lang erzählt sie detailliert von der Tötung ihrer Kinder und ihre Beweggründe. Sie habe sich überfordert und am Ende ihrer Kräfte gefühlt: Die neugeborenen Zwillinge, die sechs Jahre alte Schulanfängerin, hinzu kamen finanzielle Probleme. Als dann noch ihr Lebensgefährte und Vater der Zwillinge sich erneut wegen Depressionen in psychiatrische Behandlung begab und sich weigerte, zu ihr zurückzukehren, wusste sie keinen Ausweg mehr.

 

Das sechsjährige Mädchen wollte nicht sterben und wehrte sich

 

In einem Waldstück gab sie den Zwillingen die Flasche und stieg mit der älteren Tochter aus. «Ich habe zu ihr gesagt: Wir werden heute alle sterben.» Das Mädchen wehrte sich, als die Mutter ihr Mund und Nase zuhielt, die Sechsjährige wollte nicht sterben. «Ich kann das so sagen, dass es für uns beide ein Kampf war», sagt die Angeklagte. Daher ließ sie kurz von der Tochter ab, schlich sich wenig später aber von hinten heran und erdrosselte sie mit einer Windel. Dann erstickte sie die neugeborenen Zwillinge, legte die drei leblosen Körper in den Kofferraum und plante ihren Freitod. Dass die Neugeborenen zu diesem Zeitpunkt noch nicht tot waren, ahnte sie nicht – vermutlich erlagen sie erst bei der späteren Autofahrt und dem Unfall ihren schweren Kopfverletzungen.

 

Möglicherweise kommt die Angeklagte in eine Psychiatrie

 

In dem Verfahren wird es nach dem umfangreichen Geständnis vor allem auf das psychologische Gutachten ankommen. Nach dem vorläufigen Gutachten geht die Staatsanwaltschaft davon aus, dass die 39-Jährige vermindert schuldfähig ist. Möglicherweise wird die Frau in einer Psychiatrie untergebracht. Am kommenden Montag (18. November) ist der ehemalige Lebensgefährt als Zeuge geladen. Er ist inzwischen aus der Klinik entlassen und hat eine andere Frau geheiratet.

 

mt / dpa

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