Mi., 22.11.2017 , 11:30 Uhr

8. November wohl doch kein neuer Feiertag

Donnerstag, der 8. November 2018, wird in Bayern wohl ein ganz normaler Arbeitstag bleiben. Die Staatsregierung lehnt eine Forderung der Landtags-SPD, den 100. Gründungstag des Freistaats im kommenden Jahr zu einem Feiertag zu machen, strikt ab.

 

„Bayern verfügt im Vergleich mit den anderen Ländern bereits über die meisten Feiertage“, heißt es in einem Schreiben des Kultusministeriums an SPD-Fraktionschef Markus Rinderspacher, welches der dpa in München vorliegt. „Das Konzept des Jubiläumsjahres, mit dem u.a. auch die erste Bayerische Verfassung vom Mai 1818 gewürdigt werden soll, spricht gegen die Einführung eines Einzelfeiertages, der allein an die Abschaffung der Monarchie im November 1918 erinnern soll.“

 

Anfang November hatte Rinderspacher Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) aufgefordert, den 8. November mindestens einmalig im kommenden Jahr zu einem gesetzlichen Feiertag zu machen. Am 8. November 1918 wurde in Bayern die Monarchie abgeschafft.

 

„Ich habe der Staatsregierung mehr freistaatliches Selbstbewusstsein zugetraut“, sagte Rinderspacher. Sie verpasse damit die Chance, die bayerische Demokratie angemessen zu feiern und die republikanische Würde des Freistaats Bayern mit einem starken Zeichen zu stärken.

 

 

In dem Schreiben der Staatsregierung wird die Absage auch damit erklärt, dass die Einführung eines weiteren Feiertages zu einer Erhöhung der Beiträge der Beschäftigten zur Pflegeversicherung führen könnte. „Zu bedenken ist auch die zeitliche Nähe zum 9. November (insbesondere im Hinblick auf die Ereignisse der Jahre 1918, 1923, 1938 und 1989)“, heißt es weiter.

 

Für Rinderspacher sind beides aber keine Argumente: „Ich finde es bedauerlich, dass die CSU sich hier an die Berliner Gepflogenheiten bundesweiter Feiertagskultur fesselt statt föderalen Demokratiepatriotismus zu pflegen.“ Der Hinweis auf die Nähe zum 9. November sei ebenfalls keine Begründung. „Schade, dass hier die Möglichkeit vertan wird, die Zusammenhänge und Zeitlinien dieser geschichtlichen Ereignisse aufzuzeigen.“

 

Für alle, die hofften, 2018 einen weiteren Feiertag einplanen zu können, bleibt nun nur noch wenig Hoffnung auf die letztlich entscheidende Abstimmung über den SPD-Antrag im Landtag, denn die Parlamentarier haben bei dem gleichlautenden Gesetzentwurf der SPD das letzte Wort. Aktuell gibt es in Bayern zehn landesweite christliche Feiertage sowie den 1. Mai und den 3. Oktober, hinzu kommen Mariä Himmelfahrt und das Augsburger Friedensfest.

 

dpa/as

100 jahre CSU Feiertag jubiläum München November reinderspacher Seehofer SPD Staatsregierung

Das könnte Dich auch interessieren

14.02.2025 Bundesanwaltschaft übernimmt Ermittlungen zu Auto-Anschlag Die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen zu dem Anschlag in München mit 37 Verletzten übernommen. Die Karlsruher Behörde erklärt das mit der besonderen Bedeutung des Falls und einem möglichen Angriff auf die freiheitliche demokratische Grundordnung.   Wegen der besonderen Bedeutung des Falls hat jetzt die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen zu dem Anschlag auf Demonstranten in München mit 18.12.2025 Zahngold verkaufen in München: So holen Sie das Beste aus alten Kronen und Brücken heraus Viele Menschen haben zu Hause noch kleine Döschen mit alten Kronen, Brücken oder Inlays liegen – entweder vom letzten Zahnarztbesuch oder von den Eltern und Großeltern. Was häufig nicht beachtet wird: dass darin ein beachtlicher Wert stecken kann. Zahngold besteht in der Regel aus hochwertigen Edelmetall-Legierungen und kann – richtig verkauft – einen unerwarteten Geldbetrag 13.08.2025 Münchener Klischees widerlegt: Diese 3 Dinge stimmen einfach nicht! Klischee #1: München ist teuer Unbestritten führt München die Liste der teuren Städte in Deutschland an, vor allem wenn es um Wohnungen in der Altstadt, im Lehel oder in Schwabing geht. Quadratmeterpreise von 20 oder 30 Euro sind dort keine Ausnahme, sondern bittere Realität. Doch wer glaubt, das gesamte Stadtgebiet schwimme in einem Ozean aus 06.08.2025 Die Münchner Altstadt – was gibt es zu sehen? Marienplatz in München Der zentrale Stadtplatz wurde in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts unter der Herrschaft des bayerischen Herzogs Heinrich des Löwen angelegt. Seinen Namen verdankt der historische Platz der Heiligen Jungfrau Maria – er wurde ihr jedoch erst 1807 verliehen, in der Hoffnung, dass die Schutzpatronin München vor einer Cholera-Epidemie bewahren würde. Seit