Di, 14.03.2017 , 10:23 Uhr

Brand an der Dachauer Straße: Tatverdächtiger festgenommen

Es war eines der schrecklichsten Geschehnisse des letzten Jahres: Am 2. November 2016 sind ein Vater und seine zwei Kinder bei einem Brand in der Dachauer Straße ums Leben gekommen. Schon damals wurde Brandstiftung vermutet – jetzt hat die Polizei einen Tatverdächtigen festgenommen.

 

 

 

 

+++Update+++

 

Der Tatverdächtige ist ein 42-Jähriger, der zur Tatzeit in dem Haus an der Dachauer Straße gelebt hat. Er stammt aus Libyen. 2000 kam er nach Deutschland und heiratete eine tunesisch-stämmige Deutsche. 2003 bekam der Festgenommene eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis für Deutschland. Die Ehe wurde mittlerweile wieder geschieden. Der Mann lebte seit 2009 durchgehend in dem Haus an der Dachauer Straße. Ihm wird auch ein weiterer Brand in dem Anwesen am 2. Mai 2014 vorgeworfen Der Tatverdächtige ist nicht geständig.
Zum Motiv vermuten die Ermittler Frustration über die Verhältnisse im Haus. Dort waren am Tatabend 42 Bewohner anwesend. Der Mann habe schon häufiger seinen Unmut über die ständig wechselnden Bewohner im Haus geäußert. Da er im zweiten Stock gelebt hat, geht die Polizei davon aus, dass der Verdächtige die Matratze zwischen dem zweiten und dritten Stock im Treppenhaus deponiert und angezündet hat.
Laut Dezernatsleiter Frank Hellwig waren die Ermittlungen äußerst schwierig. Es bewohnten überwiegend bulgarisch-Stämmige Menschen das Haus, teilweise Analphabeten. Zusätzlich sei eine gewisse Angst der Befragten zu spüren gewesen, dass Aussagen gegenüber der Polizei vielleicht rechtliche Konsequenzen für die Hausbewohner mit sich gebracht hätten.

 

 

Zusätzlich wird noch wegen fahrlässiger Tötung ermittelt. Hierbei soll geprüft werden ob Standards bezüglich des Brandschutzes eingehalten worden sind, oder nicht.

 

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Drei Tote, elf Verletzte: Das ist die schaurige Bilanz des Brandes in der Dachauer Straße 24 am 02. November 2016. Damals waren im fünften Stock des Anwesens Sascha A., 37, ein Familienvater aus Bulgarien, und seine beiden Kinder im Alter von 9 und 16 Jahren verbrannt. Andere Hausbewohner konnten sich teilweise über Fenster und Dächer retten und noch rechtzeitig in Sicherheit bringen. Die meisten kamen mit teils schweren Rauchverletzungen davon.

 

Das Feuer war damals im Treppenhaus im dritten Stock ausgebrochen. Dort lag laut Polizei eine brennende Matratze, von der nur noch die Sprungfedern aus Metall übrig blieben. Vom Flur aus breitete sich das Feuer nach oben aus. Das Treppenhaus aus Holz stand sofort lichterloh in Flammen.

 

Schon damals ging die Polizei nicht von einem technischen Defekt aus. Die brennende Matratze sei ein Indiz für Brandstiftung gewesen – unklar war, ob fahrlässig oder vorsätzlich.

 

 

Nach gut vier Monaten Ermittlungen konnte die Polizei jetzt einen Tatverdächtigen festnehmen. Um 11.30 Uhr findet eine Pressekonferenz zum Thema statt. Frank Hellwig, Dezernatsleiter des Kriminalfachdezernats 1, wird Auskunft über die tatverdächtige Person geben.

 

 

Weitere Informationen folgen in Kürze und ab 18 Uhr in den Nachrichten live auf münchen.tv!

 

 

Bilder des Brandes

 

 

 

 

Sehen Sie im Video nochmal alle Informationen zum Brand am 02. November.

 

 

 

sb

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