Do, 03.09.2015 , 10:02 Uhr

Chaos am Budapester Bahnhof - München bereitet sich vor

Die ungarische Polizei hat sich erneut vom Budapester Ostbahnhof zurückgezogen. Hunderte Flüchtlinge strömen auf die Bahnsteige. Ob, wohin und wann sie reisen können, ist unklar.  Das Ziel der Züge ist mittlerweile bekannt – Österreich. München rüstet sich jetzt.

 

Die ungarische Polizei hat sich nach zwei Tagen Sperre erneut vom Budapester Ostbahnhof zurückgezogen. Daraufhin strömten am Donnerstagmorgen hunderte Flüchtlinge auf die Bahnsteige und versuchten, an Bord von Zügen zu gelangen. Ob, wohin und wann sie reisen können, war zunächst unklar. Obwohl die Züge nicht fuhren quetschten sich die Flüchtlinge bis über die Belastungsgrenze hinaus in die Züge.

 

Der Journalist Matt Bradley twitterte dieses Video:

https://twitter.com/MattMcBradley/status/639334280645210112

 

Die Bahn erklärte nach einem Bericht der amtlichen Nachrichtenagentur MTI, bis auf weiteres gebe es keine direkten Züge nach Westeuropa. Mittlerweile haben die Züge mit Flüchtlingen den Bahnhof verlassen – Ziel unbekant. In München rüstet man sich derweil. Eine handvoll Kleinzelte stehen bereit für einen erneuten Flüchtlingsstrom aus Osteuropa.

 

Ungarns Premierminister Victor Orbán hat derweil in Brüssel Gespräche mit dem Präsidenten des Europäischen Parlaments Martin Schulz zur aktuellen Lage geführt. Es waren wohl eher Streitgespräche. Einer Meinung sind sie jednfalls nicht. Orbán sagte, es sei vorwiegend ein deutsches Problem, da alle Flüchtlinge nach Deutschland wollten – Schulz entgegnete, dies sei die falsche Antwort auf die Frage, was mit den Flüchtlingen in Ungarn geschehen soll.

Viele Flüchtlinge haben Fahrkarten

 

 

Ungarn stehe in der Pflicht, alle ankommenden Flüchtlinge zu registrieren, und müsse seine Grenze nach dem Schengenabkommen sichern, sagte Orbán. Niemand dürfe nach den europäischen Regeln Ungarn verlassen, ohne dass seine Personalien aufgenommen worden seien.

 

Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie sich Flüchtlinge auf den Bahnsteigen und vor den Zügen drängten. Viele hatten Fahrkarten in der Hand. Rund um den Hauptbahnhof warten seit Tagen tausende Migranten auf ihre Weiterreise in den Westen, Hauptzielland ist Deutschland.

 

Der Budapester Bahnhof war seit Dienstag für Flüchtlinge gesperrt. Nachdem die Polizei die Kontrollen am Montag aufgegeben hatte, hatten mehrere tausend Flüchtlinge die Züge gestürmt und waren nach Wien und München weitergereist. Am Dienstag hatten die ungarischen Behörden den Bahnhof dann geräumt. Seither ließen sie keine Migranten mehr in das Gebäude.

 

make/dpa

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