Wenige Tage vor seinem Amtsantritt verkündet Donald Trump bevorstehende Änderungen in der Automobilindustrie. Der deutsche Autobauer BMW sowie Sigmar Gabriel reagieren gelassen auf seine Ankündigungen.
Deutschen Autobauern könnten unter einer Präsidentschaft Donald Trumps in den USA harte Zeiten bevorstehen. Der designierte US-Präsident Trump sagte in New York in einem Interview der «Bild»-Zeitung und der Londoner „Times“: „Sie können Autos für die USA bauen, aber sie werden für jedes Auto, das in die USA kommt, 35 Prozent Steuern zahlen.“
Dem Hersteller BMW, der 2019 eine Fabrik in Mexiko eröffnen will, legte Trump nahe, die Fabrik in den USA zu bauen. „Es wird für sie viel besser sein und für unsere Bemühungen.“ Wenn BMW von Mexiko aus in andere Länder verkaufen wolle, sei das in Ordnung. „Aber wenn sie in Mexiko eine Fabrik bauen und Autos in die USA verkaufen wollen ohne eine 35-Prozent-Steuer, dann können sie das vergessen.“
Deutschland sei ein großartiges Land, sagte Trump in dem Interview, ein Herstellerland. Er fügte aber hinzu: „Tatsache ist, dass Ihr den USA gegenüber sehr unfair wart. Es besteht keine Gegenseitigkeit.“
Trump sagte, in der 5th Avenue in New York habe jeder einen Mercedes vor der Tür stehen. Aber: „Wie viele Chevrolets sehen Sie in Deutschland? Nicht allzu viele, vielleicht gar keine, man sieht dort drüben gar nichts, es ist eine Einbahnstraße.“ Trump sagte, er wolle, dass es fair zugehe und Gegenseitigkeit bestehe.
Der Autobauer BMW zeigt sich unbeeindruckt von der Kritik des designierten US-Präsidenten Donald Trump und hält an seinen Plänen für ein Werk in Mexiko fest. „Die BMW Group ist in den USA zuhause“, erklärte das Unternehmen am Montag in München und reagierte damit auf Interview-Äußerungen Trumps. In dem Werk in San Luis Potosí in Mexiko werde von 2019 an die BMW 3er Limousine gebaut. „Die Produktion ist für den Weltmarkt bestimmt. Somit wird das Werk in Mexiko die bisherigen 3er-Prouktionsstätten in Deutschland und China ergänzen“, erklärte das Unternehmen.
Trump hatte in einem Interview der „Bild“-Zeitung und der Londoner „Times“ mit Blick auf deutsche Autobauer gesagt: „Sie können Autos für die USA bauen, aber sie werden für jedes Auto, das in die USA kommt, 35 Prozent Steuern zahlen.“ Dabei erklärte er allerdings auch: „Wenn sie also für die Welt Autos bauen wollen, würde ich ihnen alles Gute wünschen.“
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) hat angesichts der massiven Kritik des designierten US-Präsidenten Donald Trump an deutschen Autobauern zur Gelassenheit gemahnt. „Ich kann nur raten aufgrund solcher Positionen nicht hektisch zu werden, sondern abzuwarten, was passiert“, sagte der SPD-Chef am Montag bei einer Talkrunde auf „bild.de“. Deutschland sei nicht unterlegen, es sei ein starkes Land und müsse jetzt selbstbewusst sein.
Trump hatte in einem Interview der „Bild“-Zeitung und der Londoner „Times“ mit Blick auf deutsche Autobauer gesagt: „Sie können Autos für die USA bauen, aber sie werden für jedes Auto, das in die USA kommt, 35 Prozent Steuern zahlen.“ Gabriel sagte zu möglichen Strafzöllen auf importierte Autos: „Die amerikanische Autoindustrie wird dadurch schlechter, schwächer und teurer.“ Außerdem würden sich
die USA ziemlich umgucken, wenn Trump auch die Zulieferteile
mit Strafzöllen belege. Trump hatte zudem dem Autobauer BMW, der 2019 eine Fabrik in Mexiko eröffnen will, nahe gelegt, die Fabrik in den USA zu bauen.
Der künftige US-Präsident hatte außerdem mehr amerikanische Autos auf deutschen Straßen gefordert. Gabriel erwiderte, dafür sollten die USA bessere Autos bauen.
ad/dpa