Mo., 23.01.2017 , 14:25 Uhr

Eiszeit auf Bayerns Flüssen und Kanälen - Größere Seen noch eisfrei

Seit einigen Wochen verwandelt sibirische Kälte Bayern in eine riesige Tiefkühltruhe – und lässt Gewässer zu Eis erstarren. Selbst auf bayerischen Seen bildet sich inzwischen eine Eisdecke. Der Königssee könnte erstmals seit vielen Jahren zufrieren.

 

 

Eiszeit auf Bayerns Flüssen und Kanälen: Die klirrende Kälte der vergangenen Wochen hat vielerorts Gewässer zu Eis erstarren lassen. Vor allem auf den großen bayerischen Wasserstraßen geht seit dem Wochenende fast nichts mehr. Nachdem bereits eine Schleusensperrung bei Passau den Schiffsverkehr auf der Donau stoppte, wurde am Montag auch der Schiffsverkehr auf dem wichtigen Main-Donau-Kanal eingestellt, wie das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Nürnberg mitteilte.

 

Die größeren Seen sind dagegen derzeit noch weitgehend eisfrei, berichten Münchner Eisforscher. Sollte die sibirische Kälte aber anhalten, könnten auch sie bald zufrieren. In der Nacht zum Montag waren in Bayern Tieftemperaturen von 18,8 Grad gemessen worden – und zwar in Feuchtwangen-Heilbronn (Landkreis Ansbach). Im baden-württembergischen Leutkirch unweit Bayerns, sank das Thermometer nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes sogar auf minus 19,3 Grad.

 

Auf dem Main-Donau-Kanal war Schiffsverkehr seit Tagen nur noch dank des fast ganztägigen Einsatzes von Eisbrechern noch möglich gewesen. Am Montag aber kapitulierte schließlich auch die zuständige Schifffahrtsbehörde vor der eisigen Kälte: Am Vormittag gab es eine eisbedingte Komplettsperrung der wichtigen Wasserstraße, die die Donau mit dem Main verbindet.

 

Wegen der sich ausbreitenden Eisdecke hatten es auch die leistungsstarken Spezialschiffe nicht mehr geschafft, eine Fahrrinne frei zu brechen, wie der Schifffahrtssachbearbeiter beim WSA Nürnberg, Harald Göhring, der Deutschen Presse-Agentur berichtete. Aktuell seien fünf Binnenschiffe von der Sperre betroffen. Die meisten hätten Dauerliegeplätze angelaufen. Ein bereits im Eis eingeschlossenes Schiff sei von einem Eisbrecher zum nächsten Hafen geschleppt worden.

 

Weitgehend zum Erliegen gekommen ist auch die Schifffahrt auf der Donau. Wegen dicker Eisschollen hatte die Schleuse Kachlet bei Passau bereits am Samstag ihren Betrieb eingestellt, berichtete die zuständige Behörde in Regensburg. Für die aus Österreich kommenden Frachter endet die Fahrt damit bereits an der deutschen Grenze.

 

Zunehmend kritisch wird die Lage auch auf dem Main. Vor allem in dem als Kälteloch bekannten Spessart-Abschnitt beginne der Main zuzufrieren, berichte das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt in Schweinfurt. Dort und im Bereich Haßfurt sollen Eisbrecher eine Fahrrinne frei halten.

 

Selbst auf dem sonst meist eisfreien Königssee bei Berchtesgaden hat der Dauerfrost mit Tiefsttemperaturen von deutlich unter minus zehn Grad bereits eisige Spuren hinterlassen: Der See friert langsam zu. «In der Mitte des Sees ist allerdings noch ein großes eisfreies Loch», berichtetet Elke Salber vom Zweckverband Tourismus Berchtesgaden Königssee. Die Schifffahrt sei inzwischen eingestellt. Dennoch sei der See noch nicht begehbar, warnt der Verband auf seiner Internetseite. Der See friert nach Angaben des Verbandes im Schnitt nur alle zehn Jahre zu.

 

Komplett zugefroren sind dagegen nach Angaben von Eisforschern der Ludwig-Maximilians-Universität München kleinere und geschützt gelegene Seen wie der Schliersee und der auf 1100 Meter Höhe gelegene Spitzingsee. Auch der Chiemsee friert nach Angaben der Chiemsee-Schifffahrt allmählich zu. Schiffe verkehren derzeit nach einem Eisfahrplan: Damit sind die Inseln Herrenchiemsee und die Fraueninsel nur noch von Gstadt aus erreichbar. Ammersee, Tegernsee und Starnberger See sind dagegen derzeit noch weitgehend eisfrei.

 

Die Feuerwehr warnt nach wie vor vor dem Betreten von Eisflächen in und um München:

 

 

dpa

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