Mit einer eigenen Produktionsstätte für sogenannte nuklearmedizinische Substanzen will das Münchner Uni-Klinikum Großhadern seine Behandlungsmöglichkeiten weiter verbessern. Das heißt: Mediakamente und Diagnoseverfahren, die auf radioaktiven Substanzen basieren, sollen dort künftig hergestellt werden. Die Klinik will so Patienten schneller versorgen können – bis zu 8.000 Personen jährlich könnten von der eigenen Produktion profitieren. In 15 Monaten Bauzeit wurde das Zentrum errichtet, am heutigen Donenrstag erfolgte die Übergabe.
Eingesetzt werden Radiopharmaka unter anderem bei bestimmten Schilddrüsen-Erkrankungen oder in der Tumorbekämpfung. Mit Hilfe schwach radioaktiv markierten Subtanzen wird die Vitalität von Gewebe bestimmt. Aber: Die Möglichkeiten können auch bei der Diagnostik eines Herzinfarktes, in der Kinderheilkunde, bei Erkrankungen des Skelettsystems oder in der Neurologie Anwendung finden. Bei Alzheimer sei damit teils eine Diagnostik fünf Jahre vor dem Auftreten erster Symptome möglich.
Aber auch wenn es um die Diagnose von Krankheiten geht, können radioaktive Substanzen eingesetz werden. Ein bildgebendes Verfahren, die sogenannte Positronen-Emissions-Tomographie (PET), gewinnt immer mehr Bedeutung. Sie wird besonders in der Krebsdiagnostik zusammen mit der Computertomographie angewendet und bringt mehr Genauigkeit.
mt / dpa