Di., 25.08.2015 , 09:37 Uhr

Mittlere Ring – meisten Staus in Deutschland

In deutschen Großstädten sitzen die Autofahrer immer länger im Stau. Einen traurigen Rekord hält München. Laut einer Studie kommt man auf dem Mittleren Ring in Deutschland am langsamsten voran. Durchschnittlich mussten Pendler im vergangenen Jahr hier bis zu 68 Stunden warten.

 

Nirgendwo in Deutschland stehen Autofahrer so oft im Stau wie auf dem Mittleren Ring in München. Das geht aus einer am Montag veröffentlichten Studie des Verkehrsdatenanbieters Inrix hervor. Der US-amerikanische Verkehrsdatenanbieter hat erst vor kurzem eine Studie veröffentlicht, in der der Mittlere Ring die Strecke in Deutschland ist, mit den meisten Staus.

 

Demnach verschwenden Pendler auf der 26 Kilometer langen Strecke zwischen der BMW-Welt und Ifflandstraße rund 68 Stunden Lebenszeit pro Jahr. Zwischen der Donnersberger Brücke und der Schlüsselbergstraße sind es rund 56 Stunden. Laut Inrix sind die beiden Strecken damit die staureichsten in ganz Deutschland
Laut Inrix ist Deutschlands zweitschlimmste Staustrecke der 14 Kilometer lange Abschnitt zwischen Donnersbergerbrücke und Berg am Laim. Dort vergeudete man nach Hochrechnungen bis zu 56 Stunden im Stau.

 

Vergleich zu anderen Großstädten

Auch wenn die Zahlen des Mittleren Ring vermuten lassen, München sei die Stauhochburg, wird das Ganze noch übertroffen.  Insgesamt verschwenden Münchner Autofahrer im Stau rund 48 Stunden pro Jahr. Damit liegt die bayerische Landeshauptstadt deutschlandweit auf Platz sechs hinter Köln (65 Stunden), Stuttgart (64), Karlsruhe (63), Düsseldorf (53) und Hamburg (48) und europaweit auf Platz 14. Unangefochtener Spitzenreiter in Europa ist London mit 96 verschwendeten Stau-Stunden.

 

Für Nürnberg wurden 38 Stunden errechnet – 6 mehr als ein Jahr zuvor. Im bundesweiten Vergleich bedeutet das Platz neun. Relativ entspannt ist die Lage im Raum Augsburg: Die Stadt kam mit 20 Stunden auf den letzten Platz 22.

 

Die Berechnung von Inrix basiert nach Angaben des Unternehmens auf der Auswertung verschiedener Quellen, darunter auch Echtzeitdaten von Taxis, Lastwagen und Autos mit mobilen Geräten. Es werden regelmäßig anonymisierte Daten über die Verkehrslage auf den Straßen abgefragt. So kommen Millionen von Daten der Nutzer zusammen. Die spezialisierten Firmen können so ermitteln, wo und vor allem wie lange man im Stau steht.

 

Was macht die Politik?

Das Stauproblem ist schon lange in der Kommunalpolitik angekommen. Diese neue Studie lässt Grund zu der Annahme, dass im Oktober oder November wieder einmal die Grundsatzdebatte entfacht wird. So wollen CSU und SPD einerseits die U-Bahn ausbauen lassen aber auch neue Tunnel erbauen lassen, um den Verkehr zu beschleunigen. Grüne und Linke fordern hingegen den Nahverkehr radikal auszubauen. Man will Parkgebühren erhöhen und das Radln mehr fördern.

 

 

(dpa/lby/jh)

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