Seit Samstag befinden sich etwa 30 Flüchtlinge in München im Hungerstreik. Sie fordern vor allem bessere Unterkünfte. Münchens Rathaus-Chef hat sie nun schriftlich gebeten, ihren gefährlichen Protest zu beenden und Hilfe angeboten.
Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hat in einem Brief an die hungerstreikenden Flüchtlinge appelliert, ihre Protest zu beenden. Nach einem persönlichen Gespräch am Montag mit Vertretern der etwa 30 Flüchtlinge in der Innenstadt hat er noch am selben Abend einen Brief verteilt, wie die Stadt am Dienstag mitteilte. Darin versprach er, sich „für eine Verbesserung Ihrer Lebensbedingungen, eine zügige Integration und insbesondere auch bessere Unterbringungsmöglichkeiten“ einzusetzen.
Er werde die Positionen der Flüchtlinge an Landes- und Bundesregierung weitergeben und gegebenenfalls Gespräche zwischen Kommunen, Regierung und Verbänden initiieren, schrieb Reiter. Dabei sollen die Flüchtlinge Gelegenheit erhalten, mit Entscheidungsträgern persönlich zu sprechen. „All dieses biete ich Ihnen gerne an, wenn Sie den Hungerstreik umgehend beenden. Denn ich bin der Auffassung, dass Ihr Hungerstreik nicht das geeignete Mittel ist, um politische Ziele durchzusetzen.“
Eine gute halbe Stunde hatte sich Reiter am Montag mit Vertretern der 30 Flüchtlinge unterhalten und deren Anliegen angehört. Er rief sie auf, den Hungerstreik zu beenden. Die Hungerstreikenden demonstrieren seit Samstagnachmittag insbesondere gegen die Unterbringung in Gemeinschaftsunterkünften. Sie fordern einen leichteren Zugang zum Arbeitsmarkt. Zudem stellen sie sich gegen die Regelung, dass innerhalb der EU das Land zuständig ist, über das der Asylbewerber eingereist ist. Zwei junge Männer sind in der Nacht zu Dienstag in ein Krankenhaus gebracht worden.
rg / dpa