Do., 19.10.2017 , 10:59 Uhr

Münchens Straßen unter Druck: So viele Autos wie nie

Immer mehr Menschen kommen nach München, verlieben sich in die Stadt, und bleiben dann am liebsten für immer. Damit wächst nicht nur der Druck auf den Wohnungsmarkt. Auch der Verkehr ächzt unter der Last durch immer mehr Autos, LKWs und Motorrädern. Doch hält die Stadt das aus?

 

Rund eineinhalb Millionen Menschen wohnen in München und fahren täglich hin und her. Besonders im Berufsverkehr sind Busse und Bahnen total überfüllt, sodass es manchmal zum Glücksspiel wird, ob man noch hineinpasst oder nicht. Dabei erwartet der Chef natürlich, dass man pünktlich zur Arbeit erscheint. Wer besonders geduldig ist, plant dann eben mehr Zeit ein, um sich durch den alltäglichen Verkehrswahnsinn zu lavieren.

 

Doch Zeit ist ein kostbares Gut und manch einer fragt sich dann zurecht, warum er dafür eigentlich morgens eine halbe Stunde früher aufstehen muss. So weichen dann eben doch viele Bürger dieser Stadt auf das eigene Auto aus. Das geht meist schneller und ist unkomplizierter. Und ganz ehrlich: Lieber sitzt man doch bequem im eigenen Auto im Stau als mit hundert Fremden zusammengepfercht in der U-Bahn zu stehen.

 

In nur zwei Jahren 30.000 mehr Autos in München

 

Deshalb ist es auch kaum verwunderlich, dass die Zahl der Kraftfahrzeuge in einer wachsenden Stadt wie München jährlich zunimmt. Gab es 2014 noch rund 670.000 zugelassene Autos, haben wir 2016 die 700.000er-Marke überschritten. Innerhalb von zwei Jahren also 30.000 PKW mehr. Dazu kommen rund 2.000 zusätzliche Motorräder und fast 3.000 LKW – plus unzählige Pendler. Eine enorme Mehrbelastung also für die ohnehin schon stark befahrenen Münchner Straßen. Die Folge sind Staus, Unfälle und brach liegende Nerven.

 

Der Nahverkehr schafft es hingegen nicht, die Mehrbelastung durch Zuzug und Pendelverkehr aufzufangen. Zwar hat die MVG ihre Kapazitäten beispielsweise durch größere U-Bahnen, schnellere Takte oder öffentliche Fahrräder erhöht. Doch wer sich in den Berufsverkehr wagt, dürfte weiterhin der Ansicht sein, dass alle bisherigen Anstrengungen der Stadt vergebens gewesen sein müssen. Der Unmut wächst und die Zeichen stehen nicht gerade auf Entspannung.

 

sh

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