Di., 09.05.2017 , 10:45 Uhr

Mutter aus Afghanistan erstochen - Ermittler gehen von Mord aus

Im Fall des gewaltsamen Todes einer vierfachen Mutter aus Afghanistan in Prien am Chiemsee geht die Anklagebehörde von Mord aus. Es sei das Mordmerkmal der Wehr- und Arglosigkeit des Opfers gegeben, sagte Oberstaatsanwalt Jürgen Branz am Dienstag in Rosenheim.

 

Der ebenfalls aus Afghanistan geflüchtete mutmaßliche Täter hat die tödlichen Messerstiche auf die 38-Jährige nach den Angaben von Branz gestanden. Zum weiteren Inhalt der Aussage des Mannes wollte sich der Oberstaatsanwalt aber nicht äußern. Der 29-Jährige wurde in eine Nervenklinik eingewiesen.

 

Die vom muslimischen Glauben zum Christentum konvertierte Frau war am Samstag vor einer Woche vor den Augen ihrer beiden kleinen Kinder bei einem Supermarkt in der oberbayerischen Gemeinde niedergestochen worden und starb wenig später im Krankenhaus. Sie hatte sich in der evangelischen Kirchengemeinde engagiert und galt als mustergültig integriert. Vorigen Donnerstag wurde sie unter großer Anteilnahme der Bevölkerung auf dem Priener Friedhof beerdigt. Ihre minderjährigen Kinder leben momentan bei Flüchtlingshelfern.

 

Nach den Worten von Branz kannten sich Opfer und mutmaßlicher Täter nur von gelegentlichen Treffen in der 10 000 Einwohner zählenden Gemeinde. Die Ermittler gehen daher nicht von einer Beziehungstat aus. Zu einem möglichen religiösen Motiv für die Ermordung der Frau sagte Branz: «Da muss man noch warten.» Während die 38-Jährige seit einigen Jahren Christin war, blieb der afghanische Flüchtling Muslim. Seit dem Ablehnungsbescheid als anerkannter Flüchtling Ende 2016 war er mindestens zwei Mal stationär in psychiatrischer Behandlung.

 

dpa

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