Di, 02.09.2014 , 10:24 Uhr

Nach Haderthauer-Rücktritt: Wie geht es weiter?

Christine Haderthauer hatte einen der wichtigsten Posten in der Regierung von Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer. Jetzt ist sie zurückgetreten – und Seehofer braucht einen neuen Staatskanzleichef.

München – Nach dem Rücktritt seiner Staatskanzleichefin Christine Haderthauer muss Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) möglichst rasch einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin präsentieren. Spätestens bis zur ersten Kabinettssitzung nach der Sommerpause am kommenden Dienstag (9. September) sollte die strategisch wichtige Personalie in der Regierungszentrale klar sein.

 

Als denkbarer Nachfolger für Haderthauer war zuletzt beispielsweise der heutige Umweltminister Marcel Huber, der das Amt schon einmal hatte, gehandelt worden. In CSU-Kreisen kursierte aber auch der Name von CSU-Europagruppenchefin Angelika Niebler. Dabei handelte es sich aber jeweils lediglich um Spekulationen. Als einigermaßen sicher galt allerdings, dass Seehofer einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin aus Oberbayern benennen muss – Haderthauer stammt aus Ingolstadt.

 

 

Haderthauer war wegen der seit Wochen schwelenden «Modellbau-Affäre» am Montagabend «mit sofortiger Wirkung» zurückgetreten. Sie müsse sich nun auf die Klärung der aufgeworfen Fragen konzentrieren. Außerdem begründete Haderthauer ihren Rücktritt damit, dass ihr Regierungsamt ansonsten von der Affäre komplett überlagert worden wäre. Sie sei aber weiterhin überzeugt, dass sie die juristischen Vorwürfe vollständig ausräumen könne, betonte die 51-Jährige.

 

Die Staatsanwaltschaft München ermittelt wegen Betrugsverdachts gegen Haderthauer. Hintergrund ist eine Anzeige, die der frühere Mitgesellschafter der Firma Sapor Modelltechnik eingereicht hat. Darin wirft der Geschäftsmann Roger Ponton Hubert und Christine Haderthauer vor, ihn um mehrere 10 000 Euro geprellt zu haben.

 

Sondersitzung und Untersuchungsausschuss

 

Die Firma verkaufte Luxus-Modellautos, die von Straftätern in der Psychiatrie hergestellt wurden. Haderthauer verteidigte dies vor einigen Wochen als ein «von Idealismus getragenes Engagement» – eine Äußerung, die auch Seehofer daraufhin umgehend deutlich kritisierte.

 

Für den 16. September hat die Opposition eine Sondersitzung des Landtags zum Fall Haderthauer durchgesetzt. Zudem soll ein eigens eingerichteter Untersuchungsausschuss offene Fragen klären.

 

 

dpa/make

Affäre CSU Haderthauer modellbauauto Politik Seehofer Skandal Staatskanzlei
Zur Übersicht

Das könnte Dich auch interessieren

16.05.2023 Warnstreik am Mittwoch 17.05.2023 im Einzelhandel Im bayerischen Handel hat die Gewerkschaft Verdi für Mittwoch zu Warnstreiks aufgerufen. Insgesamt geht es um mehr als 170 Betriebe aus Einzelhandel, Versandhandel und Großhandel, die sich über den ganzen Freistaat verteilen, erklärte die Gewerkschaft. Sie will mit der Aktion in der laufenden Tarifrunde Druck machen. Angesichts der jüngsten Angebote der Arbeitgeber müsse jeder Euro 02.05.2024 Duale Ausbildung Mediengestalter*in Bild & Ton (m/w/d) 19.02.2024 Tierisch München: Pflegetiere der Tierhilfe Fünfseenland suchen ihr langfristiges Glück Die Tierrettung Fünfseenland e.V. möchte dazu beitragen, dass Menschen und Tiere gemeinsam alt werden und glücklich sind. Genau deshalb haben wir den Verein und seine Schützlinge besucht. Vielleicht verlieben Sie sich ja in eine der Fellnasen.   BERRY UND RUSTY Europäisch Kurzhaar 2017 und 2018 geboren Geschwister, die im Doppelpack vermittelt werden verstehen sich gut 11.12.2023 Tierisch München: Angorakaninchen suchen neue Halter mit Erfahrung und Katzenduo Bärli und Cliff wünschen sich eine liebevolle Familie mit streichelnden Händen Die Tierfreunde Brucker Land sind ein kleiner Tierschutzverein in Maisach im Landkreis Fürstenfeldbruck. In einem provisorischen Unterkunft pflegen sie ihre Tiere seit Jahren. Immer wieder brauchen Kleintiere ihre Hilfe, egal ob Streuner, Unfalltiere, Tauben oder beschlagnahmte Tiere – viele von Ihnen finden dort übergangsweise ein Zuhause. Die Tierschützerinnen und Tierschützer setzen sich für eine Kastrationspflicht