Di., 09.04.2019 , 12:13 Uhr

Prozess gegen mutmaßliche IS-Anhängerin, die ein Kind verdursten ließ

Eine 27-jährige Deutsche soll zugesehen haben, wie ein fünfjähriges Mädchen verdurstete. Vor dem Oberlandesgericht – OLG – München hat am Dienstag der Prozess gegen eine mutmaßliche Anhängerin des Islamischen Staates im Irak begonnen. Die Frau soll zusammen mit ihrem Mann ein jesidisches Kind als Sklave gekauft und verdursten lassen haben.

Die Bundesanwaltschaft wirft der Frau Kriegsverbrechen, Mord und Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung im Ausland vor.

Die Angeklagte soll im Sommer 2015 gemeinsam mit ihrem Mann ein kleines Mädchen aus einer Gruppe jesidischer Kriegsgefangener als Sklavin gekauft haben. Weil das fünf Jahre alte Kind ins Bett gemacht hatte, soll der Mann es zur Strafe in sengender Sonne, bei 45 Grad Hitze, angekettet haben. Es verdurstete qualvoll. Der Vorwurf gegen die Angeklagte: Mord durch Unterlassen.

Nach Angaben ihrer Anwältin Seda Basay-Yildiz will die junge Frau aus Niedersachsen sich vorerst nicht zu den Vorwürfen äußern.

Nach der Verlesung der Anklage wurde der Prozess bis zum 29. April unterbrochen. Hintergrund ist nach Angaben der Bundesanwaltschaft, dass die Mutter des Mädchens ausfindig gemacht wurde und als Zeugin zur Verfügung steht. Sie ist als Nebenklägerin zu dem Verfahren zugelassen und wird unter anderem von der bekannten Menschenrechtsanwältin Amal Clooney vertreten. Sie kam allerdings nicht zum Prozessauftakt.

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