Fr, 12.12.2014 , 09:50 Uhr

Wiesnattentat neu aufgerollt - Reaktionen aus München

Die Generalbundesanwaltschaft hat entschieden, dass die Ermittlungen zum Attentat auf dem Oktoberfest vom Jahr 1980 wieder aufgerollt werden.

Die ersten Reaktionen aus Bayern kamen vom Oberbürgermeister von München, Dieter Reiter und dem Innenminister im Freistaat, Joachim Herrmann.

 

Neue Zeugin nach 30 Jahren

Nach drei Jahrzehnten ist in dem Verfahren um das Attentat auf der Wiesn am 26. September 1980 eine neue Zeugin aufgetaucht. Sie will nach ersten Informationen über einen weiteren Täter bescheid wissen.

Andreas W., der in den achtziger Jahren von eben dieser Zeugin ein Schüler in einem Sprachkurs war, soll in seinem Spind Flugblätter gehabt haben, die den bereits bekannten Täter Gundolf Köhler als Held verehrt haben sollen.

Die Aussagen der Sprachlehrerin haben 34 Jahre später den Bundesanwalt Harald Range dazu bewogen, zu entscheiden, dass nach den rechtsextrem motivierten Tätern erneut gefahndet wird.

Der Oberbürgermeister der Stadt München dazu:

„Im Namen aller Opfer und ihrer Familien und im Namen der gesamten Münchner Stadtgesellschaft begrüße ich, dass sich die Bundesanwaltschaft entschlossen hat, die Ermittlungen zum schwersten Terrorakt in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland wiederaufzunehmen. Auch wenn das Leid so vieler Menschen damit nicht wieder gut gemacht werden kann, so ist es doch ein wichtiges Signal, dass in unserem Rechtsstaat alles versucht wird, jedes Verbrechen aufzuklären und in diesem Fall mögliche rechtsextreme Hintergründe offenzulegen.“

Auch Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat die Wiederaufnahme der Ermittlungen zum Oktoberfestattentat ausdrücklich begrüßt. „Es ist richtig, die Ermittlungen neu aufzunehmen, insbesondere weil neue Zeugenaussagen im Raum stehen. Es geht hier um den schwersten Terroranschlag seit dem zweiten Weltkrieg in Deutschland – mit den meisten Todesopfern. Wir sollten alles für die restlose Aufklärung der Hintergründe dieses schrecklichen Attentats tun, auch wenn schon 34 Jahre vergangen sind. Das Bayerische Landeskriminalamt wurde vom Generalbundesanwalt beauftragt, dieses Ermittlungsverfahren durchzuführen. Die Staatsschutzabteilung des Landeskriminalamts wird das übernehmen, es wird die Zeugenaussagen umfassend auswerten und allen Spuren sorgfältig nachgehen.“

 

Die Präsidentin der Jüdischen Gemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, sagte: „Es ist wichtig, dass endlich geklärt wird, ob es sich bei der Tat wirklich um das Verbrechen eines Einzeltäters oder um das einer rechtsextremistischen Gruppe handelte.“

adc / dpa

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