Fr., 04.11.2016 , 11:08 Uhr

Bayern: Herrmann unterstützt Seehofers Plan für Ämtertrennung in CSU-Spitze

„Ich kann für die CSU nicht ewig den Libero machen.“ Mit diesen Worten hatte CSU-Chef und bayerischer Ministerpräsident Horst Seehofer angekündigt, eines der beiden Ämter abgeben zu wollen. Finanzminister Markus Söder stellte sich gegen die Plände, doch nun hat Innenminister Joachim Herrmann seine Unterstützung angekündigt.

 

Nach Parteichef Horst Seehofer hat sich auch Bayerns Innenminister Joachim Herrmann für eine Ämtertrennung in der CSU-Spitze ausgesprochen. „Es hat natürlich schon strategische Vorteile, wenn der Parteivorsitzende unmittelbar in dieses Berliner Geschehen eingebunden ist“, sagte er der „Welt“. Seehofer – seit 2008 CSU-Vorsitzender und bayerischer Ministerpräsident – hatte sich vor einigen Wochen dafür ausgesprochen, künftig den Posten des Parteivorsitzenden mit einem Ministerposten in Berlin zu verbinden.

 

Seehofer hatte seinen Vorschlag damit begründet, dass die CSU in Berlin stärker auftreten müsse, wenn im kommenden Bundestag voraussichtlich auch die AfD und die FDP vertreten seien. Dazu sagte Hermann jetzt: „Es ist nicht auszuschließen, dass so viele Parteien im Bundestag vertreten sein werden. Und für die CSU ist es natürlich entscheidend, dass sie dann – auch von den Medien – richtig wahrgenommen wird und ihre Positionen durchsetzt.“

 

In 70 Jahren CSU-Geschichte habe es in beiden personellen Konstellationen sehr erfolgreiche Epochen gegeben. „Wenn der Parteivorsitzende nächstes Jahr dazu klare Vorschläge machen wird, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass ihm die Partei folgen wird“, betonte Herrmann. Er gilt neben Finanzminister Markus Söder als aussichtsreichster Kandidat für den Posten des Parteichefs. Seehofer hatte kürzlich auch angekündigt, das Amt der Vorsitzenden schon vor der Bundestagswahl im kommenden Jahr zur Verfügung zu stellen.

 

bn/dpa

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