Mi., 05.08.2015 , 14:29 Uhr

Bayern und Österreich verbünden sich in Asylpolitik

Bayern und Österreich machen in der Asylpolitik gemeinsam Druck auf die Europäische Union, um die ungehinderte Einreise von Flüchtlingen zu reduzieren.

 

Innenminister Joachim Herrmann (CSU) warf der EU-Kommission am Mittwoch vor, der Nichtbeachtung europäischer Verträge durch Italien und Griechenland tatenlos zuzusehen. In Brüssel kümmere sich offensichtlich niemand darum, „dass in Griechenland wie in Italien überhaupt keine wirksamen Grenzkontrollen mehr stattfinden“.

 

Beide Länder kämen ihren Verpflichtungen aus dem Dublin- und dem Schengen-Abkommen nicht nach, kritisierte Herrmann bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Österreichs Innenministerin Johanna Mikl-Leitner in Taufkirchen bei München. „Das muss in Brüssel auf der Top-Ebene behandelt werden, da kann sich auch keiner davonstehlen.“

 

Mikl-Leitner forderte „hot spots“ an den italienischen und griechischen Grenzen, um echte Flüchtlinge von „Auswanderern aus wirtschaftlichen Gründen“ zu trennen. Letztere sollten „sofort zurückgeführt werden“, forderte die konservative ÖVP-Politikerin. Sie sei besorgt, „dass gerade an der Flüchtlingsfrage Europa scheitern kann“. Mikl-Leitner weiter: „Wenn Nationalisten Aufwind bekommen, wissen wir alle, dass es mit dem Friedensprojekt Europa schnell vorbei sein wird.“

 

Nach Angaben der Bundespolizei belegt der Fall, dass Flüchtlinge derzeit überwiegend aus Italien über Österreich nach Deutschland kommen. Allein im Juli verzeichnete die Behörde rund 6400 solcher Fälle. Das sind in nur einem Monat mehr Einreisen als in den Jahren 2012 und 2013 zusammen. Mit etwa 11 000 Einreisen im ersten Halbjahr 2015 hat sich die Zahl im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als verdreifacht.

 

 

rg / dpa

Asyl Bayern Einreise Flüchtling griechenland Herrmann Italien Kontrolle Österreich Politik

Das könnte Dich auch interessieren

14.02.2025 Bundesanwaltschaft übernimmt Ermittlungen zu Auto-Anschlag Die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen zu dem Anschlag in München mit 37 Verletzten übernommen. Die Karlsruher Behörde erklärt das mit der besonderen Bedeutung des Falls und einem möglichen Angriff auf die freiheitliche demokratische Grundordnung.   Wegen der besonderen Bedeutung des Falls hat jetzt die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen zu dem Anschlag auf Demonstranten in München mit 14.02.2025 Anlaufstellen für Betroffene und Zeugen Nach dem Anschlag in München am Donnerstag, den 13. Februar 2025, stehen verschiedene Hilfsangebote für Opfer, Angehörige und Trauernde zur Verfügung: Nach dem tragischen Anschlag in München steht der Kriseninterventionsdienst RUF24 der Stiftung AKM bereit, um Betroffenen und lebensbedrohlich verletzten Menschen Unterstützung zu bieten. Das Krisentelefon ist 24-Stunden jederzeit erreichbar: 0157 733 11 110 Außerdem 18.12.2025 Zahngold verkaufen in München: So holen Sie das Beste aus alten Kronen und Brücken heraus Viele Menschen haben zu Hause noch kleine Döschen mit alten Kronen, Brücken oder Inlays liegen – entweder vom letzten Zahnarztbesuch oder von den Eltern und Großeltern. Was häufig nicht beachtet wird: dass darin ein beachtlicher Wert stecken kann. Zahngold besteht in der Regel aus hochwertigen Edelmetall-Legierungen und kann – richtig verkauft – einen unerwarteten Geldbetrag 17.12.2025 So finden Münchner Skifans die perfekten Skisocken für lange Tage auf der Piste Wer an Ski-Ausrüstung denkt, sieht meist zuerst Ski, Schuhe und Helm vor sich. Die Socken landen gerne in der Restekiste, oft als dicker Wollstrumpf aus der Winterlade. Spätestens nach dem ersten langen Tag am Sudelfeld, am Brauneck oder in Garmisch merken viele Münchnerinnen und Münchner, dass genau diese Entscheidung den Unterschied macht: zwischen warmen, entspannten